09.04.2009, 10:25 Uhr

Mobiler Malware auf der Spur

Eine neue Studie untersucht die Verbreitung von Handy-Malware. Dabei wurde auch überprüft, warum es noch immer keine nennenswerten Ausbrüche solcher Schädlinge gibt.
Schädlinge, die mobile Endgeräte wie Smartphones und PDAs befallen, entzweien die IT-Sicherheitsbranche. Während die einen nicht müde werden, vor dem Unterschätzen dieser Bedrohung zu warnen, werfen die anderen der ersten Gruppe vor, sie würden nur ihre Antivirenprogramme für diese Plattform vermarkten wollen. US-Wissenschaftler haben nun untersucht, wie sich mobile Malware verbreitet - oder warum eben nicht.
Die Forscher unter Leitung von Albert-László Barabási von der Bostoner Northeastern University haben ihre Ergebnisse unter dem Titel "Understanding the Spreading Patterns of Mobile Phone Viruses" im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht und auch als PDF-Datei ins WWW gestellt. Sie haben die Mobilität von Handy-Nutzern modelliert, um den Ausbreitungsmustern mobiler Schädlinge auf die Spur zu kommen.
Sie unterscheiden im Wesentlichen zwei Verbreitungswege - Bluetooth-Funk und MMS (Multimedia Messaging Service). Bluetooth hat eine Reichweite von nur wenigen Metern, kann jedoch innerhalb dieser Zone jedes anfällige Gerät erreichen. Besonders grosse Menschenansammlungen wie Sportveranstaltungen oder Open-Air-Konzerte aber auch Flughäfen und Bahnhöfe sind Gelegenheiten, um sich solche Malware einzufangen.
Die Verbreitung über MMS kennt kein solches Reichweitenproblem. MMS-Malware kann im Prinzip jedes MMS-fähige Gerät global erreichen. Die Ausbreitung wird jedoch dadurch eingeschränkt, dass MMS nur an bekannte Telefonnummern geschickt werden können. Das Limit setzt hier also das Telefonbuch des jeweiligen Anwenders.
Als begrenzenden Faktor sehen die Forscher auch die Vielfalt der Betriebssysteme bei mobilen Endgeräten an. Im Gegensatz zur Beinahe-Monokultur im PC-Bereich konkurrieren bei Smartphones mehrere Systeme. Keines der Systeme dominiere, erklären die Forscher. Sie geben allerdings an anderer Stelle an, Symbian OS habe einen Marktanteil von etwa zwei Dritteln.
Die limitierenden Effekte von in die Betriebssysteme integrierten Schutzfunktionen und optionaler Sicherheits-Software kommen in der Studie jedoch zu kurz.

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