11.06.2013, 13:37 Uhr

iOS 7 – wahre Schönheit kommt von innen

Nach wenigen Stunden mit iOS 7 steht fest: Apple sitzt auf einem Design-Juwel.
iOS 7 weist diverse Änderungen auf - eine gute Sache findet unser Redaktor
iOS 7 unterscheidet sich radikal von seinen Vorgängern. Und das ist gut so. Schliesslich mäkelten zuletzt alle an der Oberfläche von iOS herum, Gegner wie Anhänger. Nun ist die Katze aus dem Sack und alle wissen Bescheid. «Fast Bescheid», muss man hinzufügen, denn wie sich iOS 7 tatsächlich anfühlt, weiss nur, wer es in seinen Händen hält. Und das sei vorweg genommen: iOS 7 ist einfach grossartig. Die aktuelle Betaversion ist nahezu vollständig in Deutsch lokalisiert und zeigt, wohin die Reise geht. Der Schwerpunkt liegt nicht mehr auf plastischen Icons und verspielten Mustern, sondern auf Schlichtheit, Eleganz und einer hervorragend abgestimmten Typografie. Vor allem aber wird jetzt die Bedienung und die Gestaltung konsequent durchgezogen – vom System bis hin zu den mitgelieferten Anwendungen. Auch bei diesen gilt: Grafiken sind Mangelware. Stattdessen geben Typografie und ein klares Design den Ton an.

Look & Feel

Verzichtet Apple also auf grafische Spielereien? Ganz und gar nicht! Sie sind lediglich subtiler geworden und tragen dem Umstand Rechnung, dass die iPhones seit dem 4er-Modell mit einem hochauflösenden Retina-Display ausgestattet sind. Auf die 3er-Serie musste Apple keine Rücksicht nehmen, da diese mit iOS 7 sowieso nicht mehr kompatibel ist. Das erlaubt eine ganz neue Freiheit bei der Gestaltung. Die Schriften sind durchs Band leichter, aber immer noch einwandfrei lesbar. Dadurch wirkt die ganze Oberfläche deutlich eleganter. Andere Effekte sind so subtil, dass man sie kaum wahrnimmt. Wird das iPhone zum Beispiel im Raum gedreht, bewegt sich auch das Hintergrundbild auf dem Home-Screen und erzeugt so eine dezente 3D-Illusion. Und wenn das neue Kontrollzentrum geöffnet wird, überdeckt dieses nicht einfach den aktuellen Bildschirm, sondern überlagert ihn mit einer fein strukturierten Milchglasscheibe. Und so weiter. Bei den Icons trennt sich die Spreu vom Weizen. Der Glossy-Effekt wird eigentlich vom System generiert. Wenn sich die Programmierer darauf gestützt haben, wird ein Icon unter iOS 7 automatisch flach dargestellt. Wurde der Glossy-Effekt hingegen bereits vom Hersteller in die Grafik integriert, bleibt das Icon so wie vorher – und steht irgendwie verkehrt in der neu gestalteten Landschaft. Lesen Sie auf der nächsten Seite: Kompatibiltät & ein erstes Fazit

Kompatibilität

In einem ersten, flüchtigen Test funktionierten alle Apps unter iOS 7 so gut wie unter dem Vorgänger. Allerdings wurde auch schnell klar, dass auf die Interface-Designer eine Menge Arbeit zukommt. Dies gilt ironischerweise vor allem dann, wenn sich ein App-Hersteller an den Design-Vorlagen von Apple orientiert hat. In diesem Fall müssen die Bedienelemente an das neue Erscheinungsbild angepasst werden. Wenn sich ein Programmierer hingegen eine eigene Oberfläche ausgedacht hat, bleibt diese, wie sie ist: nicht konform zum Rest.

Ein erstes Fazit

iOS 7 sieht radikal anders aus – und das war es ja, was alle wollten. Die Design-Änderungen sind allerdings so umfassend, dass man sich zuerst daran gewöhnen muss, im Extremfall bis zu 10 Minuten lang. Anschliessend wirkt das alte iOS so, als hätte man es gerade aus der Brockenstube abgeholt.  Und so endet dieser erste Erfahrungsbericht, wie er begonnen hat: Warten Sie mit dem Urteil, bis Sie das neue iOS mit eigenen Augen sehen. Sie werden begeistert sein. Versprochen.



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