10.01.2012, 10:58 Uhr
Fünf Jahre iPhone
Vor fünf Jahren zog Steve Jobs das iPhone aus der Tasche und lästerte über die Milliardenbranche der Handyhersteller.
Es ist das «One more thing» der Macworld-Keynote am 9. Januar 2007: Das iPhone. Es ist die vielleicht beste aller Jobs-Keynotes: Pointiert, mehr als selbstbewusst und dazu unterhaltsam. «Heute stellen wir drei neue Geräte vor: einen iPod mit Touchscreen, ein Handy und ein revolutionäres Internetgerät.» Jobs wiederholt diese drei Aussagen, bis der Groschen im Saal gefallen ist: es geht um ein einziges Gerät, das iPhone. Dies in einer Zeit, in der die smartesten Handys Nokia E 71 oder Palm Treo 700 heissen und zwar UMTS und WLAN bieten, aber mit grossen Tastaturen und eher kleinem Display daher kommen – das man, falls überhaupt touchfähig, per Stift bedienen muss. Im Massenmarkt sind dagegen Kamerahandys der neuste Schrei.
Steve Jobs zerpflückt den Status Quo der Handyentwicklung in der Keynote genüsslich und zeigt das, was die Konkurrenz nach eigener Aussage für technisch unmöglich hält: ein Handy, das fast nur aus einem grossen Touchscreen besteht und so, wie Jobs erklärt, die beste Flexibilität für Anwendungen bietet. Erst im Nachhinein offenbart sich, wie gross der Sprung durch Apples Smartphone-Vorstoss tatsächlich ist.
Zunächst gibt die Konkurrenz sich demonstrativ gelassen und verteidigt die fummligen Systeme Symbian oder Windows Mobile. Das bekannteste Beispiel ist Microsoft-CEO Steve Balmer, der auf die Frage nach seiner Meinung zum iPhone laut lachte: «500 Dollar für ein Handy mit Vertrag? Ausserdem ist es unattraktiv für berufliche Nutzer, weil die Tastatur fehlt!» Die Reaktionen anderer Konkurrenten klangen ähnlich. Keiner wollte in der Öffentlichkeit zugeben, dass das iPhone ein Erfolg werden könne. Nächste Seite: Paradigmenwechsel
Steve Jobs zerpflückt den Status Quo der Handyentwicklung in der Keynote genüsslich und zeigt das, was die Konkurrenz nach eigener Aussage für technisch unmöglich hält: ein Handy, das fast nur aus einem grossen Touchscreen besteht und so, wie Jobs erklärt, die beste Flexibilität für Anwendungen bietet. Erst im Nachhinein offenbart sich, wie gross der Sprung durch Apples Smartphone-Vorstoss tatsächlich ist.
Zunächst gibt die Konkurrenz sich demonstrativ gelassen und verteidigt die fummligen Systeme Symbian oder Windows Mobile. Das bekannteste Beispiel ist Microsoft-CEO Steve Balmer, der auf die Frage nach seiner Meinung zum iPhone laut lachte: «500 Dollar für ein Handy mit Vertrag? Ausserdem ist es unattraktiv für berufliche Nutzer, weil die Tastatur fehlt!» Die Reaktionen anderer Konkurrenten klangen ähnlich. Keiner wollte in der Öffentlichkeit zugeben, dass das iPhone ein Erfolg werden könne. Nächste Seite: Paradigmenwechsel
Paradigmenwechsel
Das iPhone hat den Kulturwandel in die Handybranche gebracht, den zuvor die Hersteller von MP3-Playern über Jahre verpasst hatten, bis Apple dieses Marktsegment dominierte: Die Geräte der Konkurrenz hatten ähnliche oder bessere technische Daten und waren meist billiger, das sollte doch reichen. Es reichte nicht. Auch bei den Smartphones zeichnete sich ein ähnlicher Verlauf ab. Das iPhone wurde wegen fehlender Ausstattung (MMS, UMTS, GPS) belächelt, aber nicht als Gesamtkonzept betrachtet. Apple stellt das Nutzererlebnis in den Mittelpunkt, nicht die schiere Featurezahl.
Beispiele: Die Integration in die vom iPod bekannte iTunes-Umgebung. Ein Multitouch-Glasbildschirm, der Inhalte und Oberflächen endlich intuitiv greifbar macht - dazu übersichtlich strukturierte Anwendungen für E-Mail, Einstellungen und das Web.
Die Konkurrenz dagegen versenkt Milliarden auf der Suche nach einer zukunftsfähigen Smartphone-Strategie. Stichworte wie Symbian, Meego, Bada, Web OS und Windows Mobile 6.5 waren teure Strohhalme. Erst mit den neueren Versionen von Android oder Windows Phone sind Systeme bei der Konkurrenz entstanden, die auch iPhone-Fans anerkennend abnicken. Alte Veteranen wie RIM (BlackBerry) straucheln dagegen immer mehr. Nächste Seite: Was das iPhone bewegt hat
Beispiele: Die Integration in die vom iPod bekannte iTunes-Umgebung. Ein Multitouch-Glasbildschirm, der Inhalte und Oberflächen endlich intuitiv greifbar macht - dazu übersichtlich strukturierte Anwendungen für E-Mail, Einstellungen und das Web.
Die Konkurrenz dagegen versenkt Milliarden auf der Suche nach einer zukunftsfähigen Smartphone-Strategie. Stichworte wie Symbian, Meego, Bada, Web OS und Windows Mobile 6.5 waren teure Strohhalme. Erst mit den neueren Versionen von Android oder Windows Phone sind Systeme bei der Konkurrenz entstanden, die auch iPhone-Fans anerkennend abnicken. Alte Veteranen wie RIM (BlackBerry) straucheln dagegen immer mehr. Nächste Seite: Was das iPhone bewegt hat
Was das iPhone bewegt hat
Das iPhone ist und war bei weitem nie perfekt, hat zudem schon lange starke Konkurrenz bekommen. Aber erst rücblickend zeigt sich, was dieses Apple-Smartphone in der Branche und im Alltag bewegt hat: grosse Touchscreen-Handys sind Standard und benötigen heute keinen Bedienstift mehr. Daten-Tlatrates sind bei allen Netzbetreibern zu bekommen und es gibt hunderte Millionen Anwendungen für Smartphones. Nächste Seite: iPhone in Gedenken an Steve Jobs
iPhone in Gedenken an Steve Jobs
Während das erste iPhone also gestern vor fünf Jahren vorgestellt wurde, hat der Designer Antonio De Rosa vor kurzem ein iPhone-Konzept vorgestellt. Die Smartphone-Renderings hören auf die publikumswirksame Bezeichnung «iPhone 5 Steve Jobs Edition». Das angedachte iPhone besticht durch sein flaches Gehäuse und soll in erster Linie aus Polycarbonat bestehen, wenn es denn jemals das Licht der Welt erblicken sollte. Das Display besteht – wer hätte es gedacht – aus Gorilla-Glas wie schon beim iPhone 4(S). Und im Inneren werkelt natürlich ein Apple-A6-Chip, weil der ganz bestimmt nach dem aktuell verbauten A5-Chip kommt.
Reichlich plattes Zeugs also, das man sich bereits in der Unterstufe innerhalb von drei Minuten zusammenreimen kann. Wer jedoch Spass an gelungenen Konzeptstudien hat, wird seine Freude haben.