Strassenverkehr
02.12.2011, 10:22 Uhr
Software erkennt Rotsünder
Forscher am Massachussetts Institute of Technology (MIT) haben eine Software entwickelt, die dank eines ausgeklügelten Berechnungsverfahrens vorzeitig erkennt, wenn ein Autofahrer eine rote Ampel missachten wird.
Der am MIT entwickelte Algorithmus zielt darauf ab, Kreuzungen weniger gefährlich zu machen. Mit seiner Hilfe ist es möglich, Autolenker zu erkennen, die wahrscheinlich das Rotlicht ignorieren werden. Die dadurch gewonnene Zeit von einigen Sekunden reicht aus, um auf die Warnung zu reagieren und viele der gefährlichen Crashes zu verhindern.
Vehicle-to-Vehicle-Kommunikation
MIT-Aeronautiker Jonathan How, der auch zu den Autoren des Whitepapers zählt, hofft auf den Einsatz des Systems in den «Smart Cars» der Zukunft. «Wenn der Fahrer so etwas wie ein Head-Up-Display hätte, könnte auf diesem eine Warnung angezeigt werden. Das Programm könnte vorschlagen, sich bei eigenem Grünlicht vorerst nicht auf die Kreuzung zu wagen, da andere Fahrer sich vielleicht problematisch verhalten und man selbst das nicht registriert.» Um ein solches System effizient umzusetzen, müssten Autos jedoch miteinander kommunizieren können, erklärt der Wissenschaftler. Es wäre notwendig, dass die Vehikel untereinander kabellos Daten über Standort und Geschwindigkeit austauschen.
85-prozentige Erfolgsrate
In einem Testlauf mit Aufzeichnungen von über 15'000 auf Kreuzungen verkehrenden Autos bewies der Algorithmus eine 85-prozentige Genauigkeit bei der Früherkennung von Rotsündern. Damit schlägt er die Resultate ähnlich gearteter Entwicklungen um 15 bis 20 Prozent - auch die Fehlalarmquote liegt deutlich niedriger. Die Forscher entdeckten einen besonderen Zeitpunkt, etwa ein bis zwei Sekunden vor einem Crash, an welchem ihre Software besonders exakte Rückmeldung liefert und der Fahrer trotzdem noch genug Zeit zum Reagieren auf eine Warnmeldung hat. Das Tool soll nun weiterentwickelt werden und Fahrern in Zukunft konkrete Handelsempfehlungen geben können. Es ist auch geplant, die Erfindung auf die Luftfahrt zu adaptieren. (Quelle: Pressetext.com)
Harald Schodl