GULP 25.10.2013, 14:45 Uhr

Sechs Tipps für angehende Selbstständige

Freelancer-Profis aus dem Gulp-Kandidatenpool geben Auskunft und nennen sechs Tipps, mit denen der Start in die IT-Selbstständigkeit garantiert glückt.
Es gibt viel zu beachten, wenn man sich als IT-Experte selbstständig macht
Beim Start in die Selbstständigkeit in der IT sind die Hürden geringer als in anderen Bereichen, weil wenig Ausstattung angeschafft werden muss. Nichtsdestotrotz gibt es ein paar Fakten zu beachten. Welche das sind, hat Gulp, eine Personalagentur und Projektbörse für externe IT- und Engineering-Experten, bei 42 Profis aus dem eigenen Kandidatenpool nachgefragt. In die Datenbank haben mehr als 85'000 IT-/Engineering-Experten ihr Skill-Profil eingetragen. Im Schnitt bringen diese Freelancer 21 Jahre Berufserfahrung mit.

1. Zahlungsziele überbrücken

Vor allem zu Beginn der Selbstständigkeit sollte bedacht werden, dass eine längere Durststrecke überstanden werden muss, bis das Geld aus dem ersten Projekt auf dem Konto landet. Darauf wiesen auf www.gulp.ch mehrere Selbstständige hin. Die Rechnung ist einfach: Freelancer reichen ihren Leistungsnachweis in der Regel am Monatsende ein, für den Monat Oktober zum Beispiel Ende Oktober oder Anfang November. Bei einem Zahlungsziel von 30 Tagen vergeht ein Monat, bis der Selbstständige dann im Dezember sein Geld bekommt. Je nach Projektstandort laufen eventuell auch Reise- und Übernachtungskosten auf.

2. Finanzen planen

Die Profis in der Gulp-Datenbank raten auf jeden Fall dazu, sich einerseits über das Finanzielle und andererseits über das Geschäftsmodell Gedanken zu machen. Ein Freelancer schrieb dazu, man solle unbedingt einen Businessplan aufstellen und sich mit der Einnahmen- und Ausgabenseite beschäftigen. Durch das strukturierte Vorgehen erlange man Selbstsicherheit und wisse seinen Stundensatz besser zu kalkulieren. Nächste Seite: Selbst- und Projektanalyse

3. Stärken und Schwächen analysieren.

Neben der finanziellen Seite müssen Sie sich als Einsteiger bewusst sein, wo Ihre Reise hingehen soll. Oder, mit den Worten eines Selbstständigen gesagt: «Eine Vision für den eigenen Weg, für die eigene 'Karriere' als Freelancer entwickeln und diese Vision mit Mut und Nachhaltigkeit unablässig verfolgen.» Sie sollten sich Ihrer Stärken bewusst werden und diese gezielt einsetzen. Geben Sie sich also ein klares Profil. Wer sich zu breit aufstellt, fällt bei den Suchen der Kunden durchs Raster – heben Sie also Ihre eine, besondere Stärke hervor.

4. Die richtigen Projekte finden

Angehende Selbstständige sollten sich nicht entmutigen lassen, falls die Projekte etwas auf sich warten lassen, so die Profis in der Gulp-Datenbank. Geduld sei eine Eigenschaft, die Selbstständige mitbringen sollten. Ihrer Meinung nach muss der Freelancer außerdem vor allem anfangs beim Einsatzort flexibel sein. Ebenso oftmals als Ratschlag genannt: Um keine unterschiedlichen Erwartungen sowohl beim Kunden als auch beim Freelancer zu erzeugen, müssen vor der Annahme eines Projekts die genauen Konditionen (etwa Arbeitszeiten und Abrechnungsmodalitäten) feststehen. Für Anfänger kann hier eine Checkliste hilfreich sein. Notieren Sie sich alle Punkte, die Sie vor Projektstart geklärt haben möchten, also etwa Arbeitszeiten, Arbeit vor Ort oder zu Hause, Abrechnungsmodalitäten, Projektdauer und Reisekosten. Nächste Seite: Networken und versichern

5. Netzwerke aufbauen und pflegen

Auch auf dem IT-Freelancer-Markt ist es enorm hilfreich, sich ein Netzwerk aus Kollegen aufzubauen und zu pflegen. Dies sollte nicht nur virtuell durch Foren geschehen, sondern auch persönlich auf Veranstaltungen wie Stammtischen oder von Kunden und Vermittlern organisierten Treffen. Der Austausch über Stundensätze, Fortbildungen oder andere fachliche Themen ist vor allem in der Anfangszeit der Selbstständigkeit Gold wert. Zum Netzwerken gehört nach Ansicht einiger Profis auch, sein Profil auf Freelancer-Plattformen zu veröffentlichen und Kontakt zu Vermittlungsagenturen aufzunehmen.

6. Gegen Schadensersatzansprüche versichern

Freelancer sind dazu verpflichtet, selbst für einen Schaden, der einem Kunden oder Auftraggeber entstanden ist, aufzukommen. Eine Berufshaftpflichtversicherung übernimmt solche Schadensersatzforderungen von Dritten. Aus diesem Grund empfiehlt auch einer der Profis den Abschluss einer IT-Haftpflichtversicherung. Diese übernimmt dann die Haftung in Höhe der festgelegten Deckungssumme beispielsweise bei Lizenzrechtsverletzungen, Virenschäden oder Programmierfehlern.



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