22.10.2008, 14:22 Uhr
Samsung möchte SanDisk nicht mehr kaufen
Der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung hat sein 5,8 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot für den amerikanischen Flash-Speicher-Spezialisten zurückgezogen.
Laut Samsung sei SanDisk die gebotene Summe nicht mehr wert. Zudem hätten die Amerikaner freundliche Akquisitionsverhandlungen abgelehnt. Die Südkoreaner hatten ihre Offerte von 26 Dollar je SanDisk-Aktie Mitte September öffentlich gemacht. Seinerzeit lehnte der Flash-Speicher-Experte prompt ab und erklärte, Samsung wolle lediglich den Marktabschwung nutzen, um SanDisk zum Schnäppchenpreis zu übernehmen.
Samsung ist der weltweit grösste Hersteller von Flash-Speicher-Chips. SanDisk ist einer der grössten Anbieter von Produkten, in denen diese Prozessoren stecken. Angesichts dieser Tatsache hatten Analysten hinsichtlich einer Übernahme kartellrechtliche Bedenken geäussert.
Unterdessen enthüllte SanDisk eigene finanzielle Probleme. Die Amerikaner mussten im dritten Fiskalquartal einen Verlust von 155 Millionen Dollar hinnehmen. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von rund 85 Millionen Dollar erwirtschaftet. Abzuwarten bleibt, ob Samsung zu einem späteren Zeitpunkt mit einem niedrigeren Übernahmeangebot aufwartet.