31.03.2009, 15:16 Uhr

Intels Nehalem im Test

Intel hat seine Prozessorgeneration Xeon 5500, genannt "Nehalem-EP", vorgestellt. Mit komplett neuer Architektur bieten die CPUs die doppelte Performance sowie eine deutlich bessere Energieeffizienz als AMDs Opteron "Shanghai". Zu dem Ergebnis kommt der ausführliche Test unserer deutschen Schwester-Publikation Techchannel.
Intel-CTO Pat Gelsinger präsentiert stolz den neuen Xeon 5500
Intels Nehalem-Architektur ist angelangt, wo sie hingehört - in Servern mit mehreren CPUs. Mit der neuen Xeon-5500-Serie vollziehen Intel-basierende Zwei-Sockel-Server einen kompletten Wechsel in der Systemarchitektur.
Bisher müssen sich Intels Quad-Core-Xeons mit einem "klassischen" Front Side Bus (FSB) begnügen. Die Kommunikation zwischen den CPUs und zum Speicher erfolgt immer über den Chipsatz - Latenzzeiten sind hoch, Bandbreiten bleiben beschränkt. Beim Xeon 5500 ist Schluss damit: Jede CPU besitzt einen integrierten Speicher-Controller für drei DDR3-1333-Channels. In der neuen zugehörigen Zwei-Sockel-Plattform "Tylersburg-EP" kommunizieren die zwei Xeons 5500 untereinander und zum Chipsatz mit jeweils eigenen QuickPath-Schnittstellen, was an AMDs "Direct Connect Architecture" erinnert.
Im "TecChannel"-Test düpiert Intels neues Topmodell, der Xeon X5570 mit 2,93 GHz Taktfrequenz, die Konkurrenz. Die komplett neue Plattform bietet im Vergleich zum Vorgänger mit Xeon-5400-CPUs und AMDs Opteron-System teilweise die doppelte Performance. Selbst Intels Vier-Sockel-Server mit vier Sechskern-CPUs "Xeon X7460" ("Dunnington") muss sich von zwei Xeon-X5570-Prozessoren oft geschlagen geben.
Besonders bitter für die Konkurrenz ist, dass die neue Xeon-Nehalem-Plattform neben der ausgezeichneten Performance auch noch mit der besseren Energieeffizienz aufwartet. So bietet im Test ein Zwei-Sockel-Server mit Xeon-X5570-CPUs eine 57 Prozent höhere Performance pro Watt als ein bereits sehr effizientes bauähnliches System mit AMDs "Opteron-2384"-Prozessoren. Das neue Nehalem-System erreicht gegenüber der bisherigen Plattform mit "Xeon-X5470"-CPUs sogar die doppelte Performance pro Watt.
Intel hat mit der Xeon-5500-Plattform alle Schwachpunkte des Vorgängers komplett beseitigt. Auch die lange als fortschrittliche Technologie deklarierten FB-DIMM-Speicher gehören der Vergangenheit an. AMD muss hoffen, mit den Mitte 2009 erwarteten Sechs-Core-Opterons "Istanbul" wieder halbwegs aufschliessen zu können. Sonst bleibt nur noch der schmerzliche Schritt, durch Preissenkungen wieder an Attraktivität zu gewinnen.

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