27.05.2008, 07:57 Uhr

Infineon-Chef muss gehen

Der Chef der deutschen Halbleiterherstellerin Infineon, Wolfgang Ziebart, nimmt seinen Hut. Der Abgang folgt auf wochenlangen Streit in der Teppichetage des Konzerns.
Wolfgang Ziebart räumt den Infineon-Chefsessel.
Der langjährige Chef der deutschen Chipspezialistin Infineon, Wolfgang Ziebart, verlässt die Firma. Er gebe seinen Posten zum 1. Juni "aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung des Unternehmens" auf, teilte Infineon am Montagabend in München mit. Vorstandssprecher und neuer CEO werde der für das Auto- und Industriegeschäft zuständige Vorstand Peter Bauer. Zudem sei Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley vom Aufsichtsrat einstimmig das Vertrauen ausgesprochen worden.
Der Abgang kommt aber nicht von ungefähr: Der Aufsichtsrat unter Vorsitz von Kley hatte wegen diverser Probleme und Unstimmigkeiten bezüglich des operativen Geschäfts von Infineon mit Ziebart einen Machtkampf um die Firmenspitze geführt. Kley selbst war nach diversen Medienberichten einer derjenigen, der die Ablösung Ziebarts betrieben haben soll. Beide, Kley und Ziebart, stritten darüber, ob Infineon gemeinsame Sache mit dem niederländischen Konkurrenten NXP machen sollte. Ziebart wollte das nicht, Kley war dafür.
Darüber hinaus haben Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen, ein unternehmensweites Programm unter dem Namen "IFX 10-Plus" zu starten. Im Wesentlichen umfasst das Programm drei Kernpunkte: Danach sollen die Margen verbessert werden durch ein konsequentes Portfoliomanagement, durch eine stärkere Senkung der Herstellkosten und durch eine Effizienzsteigerung der Organisation.



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