21.05.2014, 12:34 Uhr
ETH Lausanne implantiert bionische Hand
Einem Team aus Schweizer und italienischen Wissenschaftlern ist es gelungen, einem Amputierten eine Handprothese mit Tastsinn anzuoperieren.
Mit der bionischen Hand der EPFL kann der Patient nicht nur nach Dingen greifen, sondern diese auch ertasten
Dennis Aabo Sørensen ist der erste Amputierte, der eine Kunsthand erhält, mit der er etwas fühlen kann. In einem Test konnte der Däne mit der bionischen Hand Objekte nicht nur intuitiv ergreifen, sondern auch anhand des künstlichen Tastsinns erraten, um was für einen Gegenstand es sich handelt. Damit kann Sørensen neun Jahre nach einem Unfall, nach dem er die Hand amputieren lassen musste, wieder Dinge erfühlen. Möglich wurde dies durch die bionische Hand, welche von Silvestro Micera und dessen Team an der ETH Lausanne und der Scuola Superiore Sant’Anna (SSSA) in Pisa entwickelt wurde. Der Clou: Den Forschern und Chirurgen ist es gelungen, die Sensoren der Hand mit den Nerven des Patienten zu verbinden. Dabei mussten die elektrischen Impulse der bionischen Hand, die normalerweise zu grob sind, um vom menschlichen Nervensystem verstanden zu werden, mit speziellen Computeralghoritmen umgewandelt werden. Zunächst waren die Forscher unsicher, ob das Nervensystem von Sørensen nach immerhin neun Jahren der Gefühllosigkeit auf die Impulse überhaupt ansprechen würde. Doch der Test hat ihre Bedenken offensichtlich beseitigt. «Es ist fantastisch. Erstmals seit neun Jahren, kann ich mit meiner Hand wieder etwas ertasten», freut sich der Patient nach dem Test.