23.06.2005, 13:03 Uhr

Drucken On-Demand

Im Printbereich setzen die KMU verstärkt auf Hardware-Leasing und On-Demand-Bezüge von Verbrauchsmaterial und Service.
Auch im Printbereich greifen vermehrt Modelle um sich, wonach der Anwender nur noch bezahlt, was er auch tatsächlich ge- und verbraucht hat.
Drucker nicht mehr zu kaufen, sondern in bestimmten Zeiträumen -einen volumenabhängigen Betrag für das Leasing der Hardware, für die verbrauchten Materialien sowie die Serviceleistungen zu zahlen: Solche On-Demand-Abrechnungsmodelle könnten im KMU-Bereich bald einmal zur Methode werden.
Die Fachhändlerin «IT-Kompetenz- und Dienstleistungscenter» in Therwil (BL) zum Beispiel operiert seit kurzem mit dem vom Druckerspezialisten Oki entwickelten Clickcharge-Tool. Laut Geschäftsführer Reto Dellenbach lässt sich mit dem Werkzeug der genaue Seitenpreis errechnen. Das sei früher überaus kostspielig gewesen, so Dellenbach, der mit seinen acht Mitarbeitern insbesondere KMU mit bis zu fünfzig Arbeitsplätzen mit ICT-Lösungen beliefert.

Der Ablauf einer Anfrage

Mit dem Clickcharge-Tool werden, so Dellenbach, zunächst 5 bis 10 typische Dokumente des Anwenders im JPG- oder BMP-Format eingelesen. Das Tool berechnet daraus die durchschnittliche Deckung in den vier Druckfarben und damit den zu erwartenden Verbrauch an Toner und anderem Verbrauchsmaterial. Zusammen mit den Angaben der Anwenderfirma, wieviele Ausdrucke welcher Art pro Monat gedruckt werden, ergibt sich ein durchschnittlicher Seitenpreis. Unter Berücksichtigung vom Druckertyp, Leasingfaktor und der Vertragsdauer errechnet das Tool daraus die Monatsmiete.
Oft kann der Anwender zunächst keine genaue Schätzung über das monatliche Druckvolumen seiner Unternehmung abgeben. In solchen Fällen wird mit dem IT-Kompetenz- und -dienstleistungscenter kein als ewig gültiger Fixpreis pro Seite vereinbart. Hingegen werden jeweils nach drei Monaten die automatisch übermittelten Printer-Statistiken ausgewertet. Weicht die Nutzung mehr als zehn Prozent vom ursprünglichen Seitenpreis ab, wird dieser nach Rücksprache mit der Firma neu angepasst. Davon abgesehen, wartet die Software mit automatisierten Status-meldungen zur Überwachung von Problemen und dem Verbrauchsmaterialstand auf.

Beispiel aus der Praxis

Als eine von mehreren Referenzanwendern hat die Liestaler Firma Gebro Pharma das Clickcharge-Konzept für einen Oki-Printer des Typs C9000, der für 16 Arbeitsplätze ausgelegt ist, in praktischer Anwendung. Bei diesem Netzwerkdrucker kommt der Druckpreis für ein Schwarz-Weiss-Word-Dokument auf
27 Rappen zu stehen. Bei einem kleineren Drucker, etwa dem C7000, wären es 32 Rappen. Bei den Farbprints - zum Beispiel bei einer vollflächig farbigen Powerpoint-Seite auf dem C9000 -- rechnet man mit 35 Rappen, während beim C7000 schon mit 74 Rappen kalkuliert werden muss. Dellenbach hält auf das Clickcharge-Tool einiges und rechnet mit einer zukünftig signifikanten Nachfragezunahme.
Chancen sieht der Chef des IT-Kompetenz- und -Dienstleistungscenters vor allem im mittleren Segment und in Branchen, die im Moment wirtschaftlich zu kämpfen haben und daher keine Anschaffung an IT-Geräten tätigen können.
Durch die relativ niedrige monatliche Leasinggebühr ermöglicht das Clickcharge-Tool auch unter finanziellem Druck stehenden Anwenderunternehmen, Farblasertechnik im Betrieb einzusetzen. Zudem erziele man einen günstigeren Seitenpreis als beim Kauf eines billigeren Druckers, so Dellenbach.
Walter Briccos



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