11.04.2006, 22:04 Uhr

Besinnung auf die Killerapp

Trotz Hypes um TV und Musik fürs Handy stellten Vertreter an der CTIA die Verbesserung von Sprachdiensten in den Vordergrund.
An der CTIA Wireless 2006 erhielten Sprachdienste wieder mehr Raum.
Die Mobilfunkindustrie dürfe die Tatsache nicht aus den Augen verlieren, dass Sprachanwendungen weiterhin das Handy-Geschäft dominieren werden. Diese warnenden Worte richtete der scheidende CEO von Nokia, Jorma Ollila, anlässlich seiner Eröffnungsrede vergangener Woche an der weltgrössten Mobilfunkmesse CTIA Wireless 2006 in Las Vegas an die Anwesenden. Mobile Sprache sei nach wie vor die Killerapplikation, konstatierte Ollila. Trotz Trends Richtung Handy-TV, Musik-Downloads oder mobilen E-Mails gebe es noch viel Arbeit, um Sprachverbindungen und Endgeräte zu verbessern. Dies hat sich Outsmart offenbar zu Herzen genommen. Die israelische Anbieterin von konvergenten Netzwerktechniken hat auf der CTIA eine nahtlose Gesprächsumschaltung für GSM und Wi-Fi-/IMS-Netze demonstriert. Die Applikation ermöglicht die automatische Gesprächsübergabe mit Dual-Mode- und Wi-Fi-Handys. Dies funktioniert auch während laufenden Telefonaten, wenn das Funksignal abnimmt.
Microsoft hingegen frönt dem Daten-Hype im Mobilfunksegment. Wie die Gates-Company angekündigt hat, plant sie «erhebliche» Investitionen in die Entwicklung von Digital Rights Management (DRM) für Mobilfunkgeräte. Angesichts von über 800 Millionen verkauften Handys 2005 sieht Microsoft Wachstumsperspektiven für das Geschäft mit mobilen Inhalten. Richten solls die Windows Media Digital Rights Management genannte DRM-Plattform, die fit für den Mobilfunk gemacht werden soll.
Eher handfeste Neuigkeiten schliesslich hat die kalifornische Qualcomm mit einer Reihe von Prozessoren auf 65-Nanometer-Strukturniveau in Aussicht gestellt. Aufgrund der Fertigung sollen schlankere 3G-Handys mit reduziertem Stromverbrauch oder Mobiltelefone mit hochintergrierten Chips möglich werden.
Michael Keller



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