Firmenfachbeitrag 01.05.2017, 11:00 Uhr

Digitale Transformation und Open Source

Ohne Open Source geht es nicht voran – der digitale Wandel erfordert Brückenbauer zwischen Legacy-IT und innovativen Lösungen. Enterprise-Open-Source-Anbieter sind dafür die besten Kandidaten.
Enterprise-Linux bringt Innovationsprojekte und Unternehmens-IT an einen Tisch.
Schweizer Unternehmen sind Weltmeister der Innovation. Das Weltwirtschaftsforum WEF kürte in seinem Global Competitiveness Report die Schweizer Wirtschaft zur «innovativsten der Welt» – zum siebten Mal in Folge. Grund dafür sind mehrere Faktoren, aber vor allem die hochwertigen Unternehmen aller Branchen, die laut WEF «besonderen Wert auf Innovation und kommerziell verwertbare Produkte legen». Die Analysten von IDC scheinen dem nur wenig abgewinnen zu können. Sie bescheinigen den Schweizer Unternehmen lediglich geringen Fortschritt: Die digitale Transformation kommt demnach hierzulande nur schleppend voran.
Woran liegt das – und wie lässt es sich ändern? Zunächst: Digitale Transformation erfordert eine Umstellung der IT-Infrastruktur. Dies ist wesentlich leichter, wenn man «auf der grünen Wiese» startet, etwa als Startup. Doch sie stellen nur einen geringen Anteil der Schweizer Unternehmen dar; der Grossteil betreibt seine IT bereits seit 20 oder gar 40 Jahren. Schnelle Wechsel zu einer gänzlich neuen IT-Infrastruktur sind da kaum möglich. Das bedeutet in der Praxis, dass Unternehmen bereits einige Workloads auf die neuen Teile ihrer Infrastruktur auslagern – in die Cloud beziehungsweise in hybride Cloud-Strukturen – während viele Business-Anwendungen weiterhin auf der vorhandenen IT laufen. Das Modell der schrittweisen digitalen Transformation bietet durchaus einige Vorteile, etwa Risikoverminderung und bessere Folgenabschätzung. Doch es verlangt auch danach, dass neue Lösungen zum Einsatz kommen, die mit den alten Systemen integrierbar oder wenigstens kompatibel sein müssen. Die Herausforderung besteht hier in der Verbindung von alt und neu.

Motor der Digitalen Transformation

Von Infrastructure-as-a-Service bis Software Defined Networking und Storage – die innovative Vorzeigetechnik der digitalen Transformation basiert durchgehend auf Open Source. In der Open-Source-Community wird der Fortschrittswille gebündelt: Tausende von erfinderischen Menschen kommen zusammen mit finanzkräftigen Unternehmen und grossen Marken, um an bestehenden Projekten zu arbeiten und um neue, spannende Projekte umzusetzen. Beispiele sind Linux, das im vergangenen Jahr seinen 25. Geburtstag gefeiert hat und neue Projekte wie OpenStack, CloudFoundry oder die Bündelung von Ceph mit Software Defined Storage, die CAPEX deutlich senkt und Speicher skalierbar macht.
Open Source gilt daher als Motor der digitalen Transformation. Nicht nur fallen Lizenzkosten für die Software an sich weg, sondern Open-Source-Lösungen sind auch zukunftssicherer als proprietäre Lösungen. Sie sind nicht an einen Anbieter gebunden, sondern werden von der Community und einer Vielzahl von Herstellern getragen und weiterentwickelt. Somit bleiben sie stets aktuell und auch in Zukunft verfügbar. Dass der Quellcode einsehbar ist, mag auf den ersten Blick für manche unsicher wirken, jedoch sind Schwachstellen heute durch Reverse Engineering auch in proprietärem Code recht schnell entdeckt. Im Open-Source-Code jedoch sorgen hunderte von Augen dafür, dass Sicherheitslücken schnell entdeckt und geschlossen werden.

Vorsicht Lücke!

Bei all den Vorteilen, die Open Source bietet, müssen Unternehmen dennoch eines beachten: Die Innovationsbewegung ist niemals rückwärtsgewandt. Viele der neuen Open-Source-Projekte sind nicht darauf ausgelegt, mit Legacy-IT zusammenzuarbeiten. Sie wollen Neuland betreten. Neue Releases kommen im Monatstakt, an die Zyklen der Altsysteme denken die Innovatoren nicht. Viele Unternehmen können mit diesem Tempo jedoch nicht mithalten. Sie nutzen UNIX, AIX oder Mainframes ohne Linux. Bevor all diese Unternehmen auf neue Systeme umsteigen, werden weitere 20 Jahre vergehen.
Wie aber kommen diese beiden Welten zusammen? Eine Antwort darauf wissen Anbieter von Enterprise Linux, die sich bereits seit Anfang der 2000er mit diesem Problem befassen. Um die Jahrtausendwende kam Linux in die Unternehmen, heute sind viele Linux-Anwendungen Standard in der Unternehmenswelt. Anbieter von Enterprise Linux haben es zu ihrer Aufgabe gemacht, die Lücke zwischen innovativen Open-Source-Lösungen und etablierten Systemen zu schliessen. Das Ergebnis sind stabile, getestete Open-Source-Systeme auf Enterprise-Niveau, die Unternehmen von der Stange erwerben können. Dazu gewähren Enterprise-Anbieter Langzeit- und 24-Stunden-Support.

DevOps: Ein Open-Source-Kind

Die erwähnten Linux-Anbieter erweisen sich als nützliche Partner für Unternehmen in der digitalen Transformation. Sie kennen sich nicht nur mit Open-Source-Ansätzen aus, sondern praktizieren die dahinterliegenden innovativen Entwicklungsmethoden wie Lean Development und Kanban selbst seit Jahren. Das verleiht ihnen ein besonders tiefes Verständnis für DevOps-Prinzipien wie Continuous Delivery – sie kennen sie aus der Praxis. DevOps wird zurecht oft im Zusammenhang mit der digitalen Transformation genannt; doch die enge Verbindung zu Open Source findet nur selten Erwähnung.
Die Basis für DevOps ist Linux. Ob Open-Stack oder Container: ohne Open Source und ohne Linux wäre DevOps heute nicht möglich. Unternehmen benötigen für DevOps-Methoden transparente, messbare Tools, die Automatisierung und Veränderung zu Maximen erhoben haben – etwa das Software Defined Data Center oder die OpenStack Cloud. Diese Tools kommen aus dem Open-Source-Umfeld. Mit ihnen können Unternehmen eine agile Arbeitsweise umsetzen und ihre Produkte stetig verbessern. Auf menschlicher Seite wird durch gemeinsame DevOps-Teams die Kommunikation verbessert, eingerissene Silowände von Entwicklung, Betrieb und QA machen Mitarbeiter flexibler und fördern die Innovation. Auf Seiten der Technik geht es zugleich um automatisierte Tests und inkrementelle Entwicklung, daher liefern auch Container und Software Defined Infrastructure (SDI) die Basis für DevOps. Auch hier sieht man: ohne die Entwicklungen aus der Open-Source-Community wäre DevOps nicht denkbar.

Open Source fürs Unternehmen

Viele Unternehmen in der Schweiz verfügen über IT-Umgebungen, die ihnen seit Jahren treu dienen. Sie können und müssen auch nicht sofort wechseln. Eine digitale Transformation Schritt für Schritt in Richtung DevOps und Cloud-Infrastruktur ist gut möglich. Allerdings sollten Unternehmen auf den richtigen Partner setzen, um die Migration und den Übergang, der Jahre dauern kann, zu meistern. Dieser Partner sollte ein Enterprise-Linux-Anbieter sein. Wieso? Weil die digitale Transformation allgemein und DevOps im Besonderen auf Open Source basiert; und weil Linux Open Source ins Unternehmen getragen hat. Damit bildet Enterprise Linux die Brücke zwischen alt und neu, zwischen Innovation und stabilen, bewährten Lösungen mit Langzeitsupport. Mit einem solchen Partner ist die digitale Transformation weniger abschreckend – und die Schweiz kann ihren ersten Platz für die innovativsten Unternehmen auch in den nächsten Jahren verteidigen.
Zu den Autoren
Links: Thomas di Giacomo
Rechts: Markus Wolf
Thomas die Giacomo CTO bei SUSE
Markus Wolf Country Manager und Sales Director, SUSE ALPS
Zum Unternehmen: SUSE, ein Pionier im Bereich Open Source-Software, entwickelt zuverlässige interoperable Linux-, Cloud-Infrastruktur- und Storage-Lösungen, die Unternehmen mehr Kontrolle und Flexibilität ermöglichen. Mehr als 20 Jahre Erfahrung und hervorragende Leistung in den Bereichen Entwicklung und Services sowie ein einzigartiges Partner Ökosystem machen die SUSE Produkte und den Support leistungsstark und helfen unseren Kunden Komplexität zu verringern, Kosten zu reduzieren und verlässlich erfolgskritische Services anzubieten. Unsere dauerhaften Beziehungen zu unseren Kunden ermöglichen es uns, ihnen angepasste und intelligente Innovationen bereitzustellen, die sie für ihren Erfolg benötigen – heute und morgen.
Mehr Informationen: www.suse.com
Dieser Beitrag wurde von SUSE zur Verfügung gestellt und stellt die Sicht des Unternehmens dar. Computerworld übernimmt für dessen Inhalt keine Verantwortung.

Autor(in) SU SE


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