Bankensoftware 14.04.2020, 14:31 Uhr

Temenos senkt Prognose

Der Schweizer Bankensoftware-Spezialist Temenos hat im ersten Qualrtal des aktuellen Finanzjahres weniger Umsatz erzielt. Auch die Prognose für das ganze Jahr muss nach unten korrigiert werden.
Temenos-CEO Max Chuard
Temenos-CEO Max Chuard will auf die Hälfte seines Gehalts und seiner Vergütung verzichten
(Quelle: Temenos)
Der in Genf beheimatete Schweizer Bankensoftware-Spezialist Temenos hat im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs deutlich weniger Umsatz erwirtschaftet und weniger verdient. Belastet wurde vor allem das Geschäft mit der Vergabe von Softwarelizenzen. Die Prognosen für das Gesamtjahr passt die Gruppe wegen der Coronakrise nach unten an.
Der von Temenos in den ersten drei Monaten 2020 erzielte Umsatz (Non-IFRS) ging um 5 Prozent auf 193,7 Millionen US-Dollar zurück, wie es in der Mitteilung vom Dienstag heisst. Stark rückläufig waren dabei die Verkäufe von Softwarelizenzen, die sich gegenüber dem Vorjahr beinahe halbierten und noch 33,6 Millionen betrugen.
Die rückläufigen Umsätze machten sich auch im Ergebnis bemerkbar. Der Betriebsgewinn EBIT fiel um rund 10 Millionen auf 39,4 Millionen Dollar und die entsprechende Marge nahm um knapp 4 Prozentpunkte auf 20,4 Prozent ab. Unter dem Strich verblieb je Aktie noch ein Gewinn in Höhe von 0,39 nach 0,52 Dollar.
Damit hat Temenos im ersten Quartal klar schlechter abgeschnitten als erwartet. Die Analysten hatten im Schnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz in Höhe von 246 Millionen Dollar und einem EBIT von 64,9 Millionen gerechnet.

Prognosen gekürzt

Die Vergabe von Lizenzen sei insbesondere im März stark durch die Krise rund um das Coronavirus belastet worden, schreibt Temenos weiter. Dies habe sich in erster Linie im Geschäft in Asien und Europa gezeigt, während die Aktivitäten in den USA weniger stark davon betroffen waren.
Das Geschäftsmodell von Temenos sei jedoch widerstandsfähig, heisst es weiter. Beinahe die Hälfte der Kosten seien Fixkosten. Auch in Krisen wie dieser sei die Visibilität für künftige Ergebnisse und Geldflüsse gut.
Dennoch senkt Temenos die Prognosen für das laufende Jahr deutlich. Aktuell wird noch mit einem Umsatzwachstum von mindestens 13 Prozent und einem EBIT-Zuwachs von 7 Prozent und höher gerechnet. Noch im Februar wurde ein Wachstum der Verkäufe im Bereich von 16 bis 20 Prozent in Aussicht gestellt.
Mit Blick auf die Coronakrise haben sich CEO Max Chuard und Verwaltungsratspräsident Andreas Andreades derweil bereit erklärt, auf die Hälfte des Lohnes und der Vergütung zu verzichten. Die Gehälter der anderen Mitglieder der Geschäftsleitung würden für den Rest des Jahres 2020 um einen Viertel gekürzt, so die Mitteilung.



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