09.02.2010, 09:00 Uhr

Regierungen stecken Milliarden in die IT

Finanzkrise und Rezession beeinflussen den Ausbau der IT-Infrastruktur in Westeuropa scheinbar kaum.
Bis 2013 werden die Ausgaben für Hardware, Software und IT-Services im öffentlichen Sektor auf mehr als 50 Milliarden Euro (umgerechnet rund 73,4 Milliarden Franken) steigen. Davon gehen zumindest die Experten bei IDC Government Insights aus. 2008 lagen die Investitionen noch bei rund 41 Milliarden Euro (umgerechnet etwa 60,2 Milliarden Franken). Der Anstieg der IT-Ausgaben sei relativ stabil, obwohl auf die Regierungen Westeuropas höhere Sozialkosten und schrumpfende Steuereinnahmen zukommen, erläutert IDC.
Während die Wirtschaft nur langsam in die Gänge kommt und Staatsgelder angesichts der Krisenfolgen umverteilt werden, ist den Experten zufolge in den kommenden Jahren keine Drosselung der IT-Ausgaben zu erwarten. Dabei seien die Budgets in den vergangenen Monaten zum Politikum geworden. Besonders in Hinblick auf die wachsenden Arbeitslosenzahlen werde dem IT-Bereich höhere Aufmerksamkeit geschenkt als bislang, da sich damit weniger Personal kompensieren lasse.
Verwaltung und E-Government
Verglichen mit anderen Wirtschaftszweigen erweist sich der IT-Sektor nach Angaben von IDC weniger anfällig durch die Krise. Der Anteil von Dienstleistungen an den IT-Ausgaben der Regierungen steige dabei weiter. Der Hardware-Bereich werde in diesem Jahr hingegen einen Rückgang verzeichnen. 2011 erfolge aber eine Korrektur, wonach die Ausgaben bis 2013 relativ gleich bleiben sollen. Software-Ausgaben dürften 2010 leicht steigen, bevor sie ihr Niveau halten. In Dienstleistungen werde bis 2013 hingegen durchgehend mehr investiert.
Die Ausgaben der öffentlichen Hand im IT-Sektor seien von der Wirtschaftskrise zwar nicht unberührt geblieben. Dennoch sei der Bereich ein vergleichsweise stabiler Wachstumsmarkt. Der grösste Anteil an den Budgets fliesse nach wie vor in die öffentliche Verwaltung und E-Government-Services. Darüber hinaus verzeichnen aber auch verschiedene Sub-Märkte ein gesundes Wachstum. Mit insgesamt knapp 27 Milliarden Euro (umgerechnet rund 39,65 Milliarden Franken) pumpt Grossbritannien vor Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien in diesem Jahr den europaweit grössten Teil in IT.



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