10.02.2006, 17:02 Uhr

Für symbiotisches Surfen unter Nachbarn

Dem Surfen über fremde Breitbandanschlüsse - einer meist einseitigen Freude, die nicht selten unter benachbarten WLAN-Nutzern für Zoff sorgt - steht ein Paradigmenwechsel bevor.
Denn geht es nach der Vorstellung zweier US-Start-ups, so soll das parasitäre Abzapfen der Kapazitäten Anderer schon bald zu einer symbiotischen Nutzung gemeinschaftlicher Ressourcen mutieren. Die kalifornische Mushroom Networks und die in Seattle beheimatete Wi-Boost haben dazu WLAN-Zugangstechniken entwickelt, die es Gruppen von Nachbarn ermöglichen, DSL- (Dynamic Subscriber Line) oder Kabelnetzwerkverbindungen miteinander zu teilen. Da bei diesen Verfahren die Kapazitäten zusammengelegt werden, könnte die symbiotische WLAN-Nutzergemeinschaft die Download-Raten der einzelnen Mitglieder um gut einen Faktor zehn erhöhen. Grundsätzlich werden zu diesem Zweck WLAN-Standard-Router zusammengehängt, so dass die User Daten parallel von mehreren Internetverbindungen beziehen können. Die beiden Firmen haben dieselbe Idee unterschiedlich umgesetzt. Wi-Boosts Technik erfordert die Montage einer Antenne ausserhalb des Hauses, während Mushroom Networks ein Access Point Aggregator genanntes Gerät verwendet, das im Prinzip ähnlich wie ein Wi-Fi-Router funktioniert.
Michael Keller



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