20.01.2005, 00:00 Uhr

E-Mails für die Bibliothek

Von früheren Gelehrten wie Leonardo da Vinci, Charles Darwin und Goethe bewahren die Archivare der British Library fein säuberlich Briefe und Manuskripte auf. Das Einlagern handschriftlicher Briefe und Manauskripte zeitgenössischer Denker ist hingegen weitaus schwieriger. Schuld daran ist die elekt­ronische Post.
Wichtige Dokumente werden heutzutage als Anhang zu E-Mails verschickt und landen irgendwann im elektronischen Schredder. Unter der Leitung von Jeremy John führen die britischen Bibliothekare vermutlich das weltweit erste digitale Archiv. John hat es vor allem auf E-Mails und digitale Notizen von berühmten Autoren, Politikern und Wissenschaftlern abgesehen. Namen will er indes keine nennen. Verschwiegenheit sei oberstes Gebot, meint John. Trotzdem werden in der britischen Presse Leute wie Harry-Potter-Autorin Joanne Rowling und der Physiker Stephan Hawking herumgereicht.
Sorge bereitet dem Bibliothekar al­­lerdings die Vergänglichkeit der Hardware. Unter den Nachlässen sind auch Magnetkarten aus den 60-er Jahren, für die heute kaum noch Lesegeräte existieren. John speichert deshalb alle Daten auf zeitgemässen Festplatten und sichert sie für die Nachwelt zusätzlich auf einem Magnetband.



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