08.06.2010, 14:22 Uhr
Backup-Chaos an Unis und Schulen
Eine Umfrage von Kroll Ontrack bringt es an den Tag: an Universitäten und Schulen herrscht eine regelrechte Back-up-Misere.
Wenn die Dissertation einem Datenverlust zum Opfer fällt, wirds ernst. Dass Datenverlust in Studium und Schule kein seltenes oder gar unwahrscheinliches Phänomen ist, belegt eine Umfrage von Kroll Ontrack, einem Anbieter von Services und Software in den Bereichen Datenrettung, Datenlöschung, Datenkonvertierung und Computer-Forensik, unter Schülern und Studenten.
Von den 188 Befragten waren mit knapp 55 Prozent mehr als die Hälfte bereits zumindest von Teildatenverlusten betroffen. Immerhin 19 Prozent haben schon einmal von diesem Problem gehört. Nur ein Viertel der Befragten war bislang von Datenverlust verschont. Dass Datensicherung wichtig ist, scheint den Studenten grundsätzlich bewusst zu sein. Nur knapp 12 Prozent gaben an, ihre Daten gar nicht zu sichern. 74 Prozent hingegen sichern ihre Daten auf externen Festplatten und 13 Prozent auf DVD.
Mit der Häufigkeit der Datensicherung nimmt es der Akademikernachwuchs jedoch nicht so genau. Immerhin 42,5 Prozent gaben an, wöchentlich ein Backup anzulegen. Doch fast 42 Prozent machen dies nur einmal im Jahr.
Die Interpretation der Zahlen wirft folgende Schlaglichter auf das akademische Backupverhalten:
Lediglich 25 Prozent der befragten Schüler und Studenten haben noch keinen Datenverlust - auch keinen Teildatenverlust erlebt. Datenverlust ist also durchaus Alltag. Niemand ist vor einem Datenverlust gewappnet.
Das Bedürfnis für Datensicherheit muss noch weiter verbessert werden. 42 Prozent sichern ihre Daten lediglich einmal im Jahr. 16 Prozent tun dies sogar noch seltener, was geradezu fahrlässig erscheint. Vor allem angesichts der Tatsache, dass die Ergebnisse intellektueller Arbeit oft gar nicht mehr zu rekonstruieren sind. Solche Daten lassen sich nicht in Geld aufwiegen. Schon gar nicht, wenn etwa in Folge eine Abschlussarbeit nicht rechtzeitig abgegeben werden kann und sich der Abschluss verzögert.
Die Datenmengen von Studenten werden immer grösser. Externe Festplatten sind mittlerweile Standard. DVDs reichen nur den wenigsten. Immerhin fällt die Wahl der Studenten bei ihrer Datensicherung auf durchaus geeignete Medien. USB-Sticks werden scheinbar von den wenigsten in Betracht gezogen.