03.08.2016, 14:33 Uhr

So findet man die richtige externe Festplatte

Externe Festplatten sind heute noch praktisch, um Daten zu transportieren. Bei der Angebotsvielfalt ist jedoch guter Rat teuer. Computerworld hat Antworten.
Die externe Festplatte wird auch langfristig nebst Netzwerk-Speicherlösungen und der Cloud ein beliebtes Speichermedium bleiben. Denn regelmässige Backups auf Speichermedien, die nicht im lokalen Netzwerk eingebunden sind, können als abgeschottete Backup-Quelle herhalten, falls auf einmal ein Verschlüsselungstrojaner das System befällt. Und die tragbaren Datenspeicher eignen sich auch gut, um mit einem Kollegen jederzeit Datenmaterial auszutauschen.

SSD oder HDD?

Bei der Wahl zwischen externem SSD- oder HDD-Speicher fährt man auch heute noch günstiger mit der klassischen USB-Festplatte. Beispiel: eine Samsung Portable SSD T3 mit 500 GB Kapazität kostet im Handel knapp 200 Franken. Ein typischer 2,5-Zoll-Datenträger wie die Toshiba Canvio Basics (5400 RPM, USB 3.0) gegen 50 Franken. Ein SSD-Laufwerk im externen USB-Gehäuse macht nur da Sinn, wo schneller Datentransfer möglich ist. Beispielsweise bei einem mobilen Videoschnittrechner. Allerdings gibt es hier ein grosses Aber: USB 3.0 bremst ein SSD-Laufwerk aus. 500 MB/s eines SATA-III-Laufwerks erreicht man damit nie, bestenfalls um die 200 MB/s. Damit ist ein 2,5-Zoll-Laufwerk zwar fast doppelt so schnell wie eine Festplatte dieser Baugrösse, aber gegenüber einer schnellen 3,5-Zoll-Platte kaum im Vorteil.
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3,5 Zoll oder 2,5 Zoll?

Für die meisten Einsatzzwecke, etwa für die Fotosammlung, reicht eine klassische HDD. Externe Festplatten gibt es in Grössen zwischen 3,5 und 2,5 Zoll. Die 3,5-Zoll-Version eignet sich vor allem dann, wenn man wirklich sehr viele Daten zusätzlich archivieren will. So bekommt man heutzutage schon ab 150 Franken 4-TB-Festplatten in diesem Format. Wer aber nur seine kleine Foto- und Filmsammlung mitnimmt, ist auch mit einem günstigen 2,5-Zoll-Laufwerk mit ca. 500 GB gut beraten. Kostenpunkt: ca. 50 bis 80 Franken.
Es gibt übrigens schon erste 2,5-Zoll-Festplatten mit bis zu 4 TB Kapazität. Nachteil: Ein 2,5-Zoll-Laufwerk ist mit den Umdrehungen meist langsamer (5400 RPM), dafür aber braucht es nur das USB-Kabel und keine zusätzliche Stromversorgung. Bei 3,5-Zoll-Laufwerken schleppen Sie meistens noch ein Netzteil mit rum, weil die grossen Festplatten Strom über die Steckdose beziehen. Nächste Seite: USB 2.0 oder USB 3.0?

USB 2.0 oder USB 3.0?

Wer USB 3.0 hat, sollte auf jeden Fall zu einem USB-3.0-Laufwerk greifen. USB 3.0 erkennen Sie am blauen Stecker der Anschlüsse. Ihren Desktop-Rechner können Sie für wenige Franken mit einer PCI-Express-Controller-Karte mit USB-3.0-Schnittstellen nachrüsten. Bei kleinen 2,5-Zoll-Festplatten ist USB 3.0 mittlerweile absolute Pflicht. Ein Blick in den Onlinehop von Digitec zeigt, dass USB-2.0-Modelle ohnehin kaum noch zu haben sind. Gerade mal 13 Modelle (2,5" und 3,5") sind dort noch gelistet. Greifen Sie also besser immer zu USB 3.0, da der Standard abwärtskompatibel ist.
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Vorteile von 2,5-Zoll-Festplatten

2,5-Zoll-HDDs sind dank ihrer kompakten Grösse wesentlich portabler. Darin stecken dieselben HDDs, die auch in Notebooks zum Einsatz kommen. Entsprechend sind sie auf einen niedrigen Stromverbrauch optimiert. Daher ist die auch Lautstärke der kleinen Datenträger ein Vorteil. Allgemein bieten 2,5-Zoll-Festplatten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und durch ihre kompaktere Form mehr portablen Schutz gegen Stürze. Wenn Sie die Harddisk oft im Gepäck mitführen, bietet sich eventuell ein sogenanntes «Rugged»-Laufwerk mit verstärkter Gummierung an.

Und warum nicht gleich einen USB-Stick?

Gegen einen USB-Stick spricht seine Kapazität in Relation auf den hohen Gigabyte-Preis. Zwar bekommt man mittlerweile schon 1-Terabyte-Sticks. Mit 759 Franken (Beispiel: Kingston DataTraveler Hyper X Predator) ist man damit aber nicht gerade günstig unterwegs. Dafür lohnen sich die kleinen USB-Datenträger heutzutage in Speicherbereichen zwischen 16 und 32 GB. Ein Laufwerk wie das Sandisk Cruzer Extreme (32 GB, USB 3.0) bekommt man schon ab 22 Franken.


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