16.01.2009, 15:15 Uhr
Seagate spart bei Führungskräften
Der Festplattengigant Seagate Technology kürzt unter seinem neuen Chef Stephen Luczo gleich einmal die Gehälter seiner Manager um zehn bis 25 Prozent.
Ausserdem hat Seagate Details zum geplanten Stellenabbau bekannt gegeben. Zunächst werden 2950 Mitarbeiter entlassen. Das entspricht sechs Prozent der globalen Belegschaft. Der Hardware-Spezialist will seine jährlichen Kosten um rund 180 Millionen Dollar reduzieren.
Vor zwei Tagen hatte das Unternehmen überraschend angekündigt, dass der bisherige CEO Bill Watkins von Chairman Luczo abgelöst wird. Keiner der beiden Manager hat dazu bislang eine Stellungnahme abgegeben. Seagate hat nur wenige Details zu den Hintergründen des Stühlerückens publiziert.
Ein Sprecher sagte nun zumindest laut dem amerikanischen Wirtschaftsblatt "Wall Street Journal", Seagate sei bei der Einführung neuer Technologie, beispielsweise zur Erhöhung der Kapazität seiner Laufwerke, hinter einige Wettbewerber zurückgefallen. "Das ist ein Execution-Problem, das wir erkannt und diskutiert haben und nun beseitigen", so der Sprecher.
Eine Ursache der Verzögerungen könnte nach Einschätzung des Needham-Analysten Richard Kugele die Tatsache sein, dass Seagate einen Mangement-Wasserkopf mit jeder Menge Führungskräften mit Rängen ab Vice President aufwärts hat. "Man konnte da nichts hinkriegen, ohne mit einem Dutzend Leuten zu sprechen, und alle waren Vice Presidents", lästert der Experte.
Kugele geht davon aus, dass Luczo, der Seagate in der Vergangenheit bereits einmal restrukturiert hatte, vom Verwaltungsrat als der geeignetere Mann angesehen wurde, um Seagate wieder auf Kurs zu bringen, die Management-Kosten zu senken und die Einführung neuer Produkte zu beschleunigen.