Fünf Praxistipps 14.07.2011, 16:11 Uhr

virtualisiertes SAP-Tuning

Norbert Guenther, vSpecialist bei EMC, gibt Tipps, wie Sie die Performance ihres SAP-Systems steigern, ohne Mehrkosten zu verursachen.
Zwar gilt Virtualisierung seit Jahren als grosser Megatrend auch in der Schweiz, aber erst 28 Prozent aller SAP-Lösung und Oracle-Datenbanken laufen bereits in virtualisierten Umgebungen (Stand April 2011, VMware Customer Survey). Wesentlich leichter tut sich Microsoft mit Exchange (42 Prozent), Sharepoint (67 Prozent) und seinem SQL Server (47 Prozent). VMwares Jörg Hesske sieht in der Virtualisierung von SAP und Oracle denn auch einen der grossen Zukunftstrends der Branche, zumal 98 Prozent der virtualisierten SAP-Löaungen auf VMware-Technologie laufen. Da ist noch Potenzial. Oracle habe jedoch bisher noch keines seiner Software-Produkte für den Betrieb in VMware-Umgebungen zertifiziert, sagt Norbert Guenther, vSpecialist bei EMC, und zitiert dabei aus einer SAP-Note vom 24.11.2010. Oracle könne daher im Gewährleistungsfall, wenn es hart auf hart komme, eine Devirtualisierung des Systems verlangen. SAP-Kunden müssen sich nicht mit derartigen Problemen herumschlagen. Auf dem VMware Forum 2011 gab Virtualisierungsexperte Guenther Praxistipps, wie SAP-Admins die Performance ihres Systems steigern können: 1) File Alignment: Häufig sind Storage-Subsysteme oder Disk Arrays nicht optimal aufeinander ausgerichtet, was unnötige I/O-Operationen zur Folge hat. In der Praxis führe das zu Performance-Einbussen von bis zu 20 Prozent. Guenther empfiehlt dringend, Dateisysteme (Cluster, Blöcke) auf Disk-Partitionen auszurichten. 2) Ein Mix aus SSDs und SATA sei nicht nur schneller, sondern auch kostengünstiger als ein Fibre-Channel-SAN, meint Guenther. 3) Verwenden Sie, um SAP-Umgebungen mit VMware zu virtalisieren, die Konfigurationsoption "VMware Paravirtual", und nicht "LSI Logic". Das erzielbare Performance-Plus kann bis zu 12 Prozent betragen. 4) Falls Sie in grösseres SAP-System betreiben, schalten Sie die Option " Transparent Memory Page Sharing" aus. Das bringt eine Entlastung von 10 bis 20 Prozent. Durch die Deaktivierung werden zwar Doubletten im physikalischen Speicher nicht mehr erkannt. In grösseren SAP-Systemen sei der Einfluss aber gering, so Guenther. Nur in kleineren SAPs sollte man die Option aktivieren. 5) Vermeiden Sie "Overcommitments" für CPU und Arbeitsspeicher, und verteilen Sie ihr SAP-System über mehrere SAP-Instanzen (sogenannte "named instances") auf einem Host.



Das könnte Sie auch interessieren