13.10.2008, 11:54 Uhr

Studie bestätigt Unmut über SAP-Lizenzpolitik

Jetzt hat es die Marktforscherin Forrester Research untersucht: SAP-Anwender ärgern sich über die Lizenzgebührenerhöhung der deutschen ERP-Herstellerin (Enterprise Resource Planning).
Für ihre Studie hat Forrester 200 SAP-Anwender befragt. Das Ergebnis: Die Mehrheit der User braucht den Enterprise-Support nicht, den sie nun zu bezahlen hat. Schon der "Basic Support" wird kaum in Anspruch genommen. Laut Forrester gaben dies 85 Prozent der Anwender zu Protokoll. "Der Durchschnittskunde setzt sich weniger als sechsmal pro Jahr mit SAP in Verbindung", heisst es in der Studie. Das sei, wie wenn man eine teure und umfassende Versicherung abschliessen würde und diese kaum in Anspruch nehme.
Das schlimmste aber: Viele Anwender haben das Gefühl, dass ihre Support-Gelder nicht in die Verbesserung der Produkte fliessen, sondern die Profit-Marge von SAP erhöhe. "Die Kunden sind der Ansicht, dass die Gebühren dazu gebraucht werden sollten, wichtige Lücken in der Funktionalität der Software zu schliessen. Stattdessen gibt es zahlreiche Beispiele, bei denen die Anwender Verbesserungen verlangt haben, diese aber von SAP weder in SAP R/3 4.7 noch in SAP ERP 6.0 umgesetzt wurden", heisst es in dem Forrester-Bericht.
Eine Empfehlung für SAP-Anwender hat Forrester auch parat. So sollten sie mit den Walldorfern bessere Bedingungen und Rabatte aushandeln. Zudem empfiehlt Forrester, sich auch nach konkurrierenden ERP-Produkten umzusehen.
Anlass des Unmuts ist die Entscheidung von SAP, nur noch Enterprise Support anzubieten. Dieser kostet 22 Prozent der Lizenzgebühren. Den "Basic Support" gab es dagegen für 17 Prozent. SAP begründet die versteckte Preiserhöhung mit den immer komplexer werdenden ERP-Installationen.



Das könnte Sie auch interessieren