Licht und Schatten

Bewährungsprobe für die ICT

Allgemein betrachtet, bedeutete das Auftauchen des SARS-CoV-2-Virus Anfang 2020 und die Folgen eine Bewährungsprobe für die ICT-Branche, die sie durchaus zu meistern wusste. Dies beweisen auch die Einschätzungen der von Computerworld angefragten Branchenvertreter. «Die Corona-Pandemie hat uns einerseits vor Augen geführt, wie wichtig eine zuverlässige und funktionierende Telekommunikations- und IT-Infrastruktur ist, andererseits aber auch, welche Chancen digitale Tools für Wirtschaft und Gesellschaft mit sich bringen», sagt etwa Urs Lehner, Head of Business Customers bei Swisscom.
Die Branche hat sich nicht nur bewährt, in vielerlei Hinsicht wurde profitiert. «2020 wird wohl in die Geschichte eingehen als das Jahr, in dem ein Virus die Digitalisierung beschleunigt hat», kommentiert Giancarlo Palmisani, Leiter Verbandsdienstleistungen bei Swico, das Geschehen.
Diese Beschleunigung wird dabei als regelrechter Turbo wahrgenommen. «Im Jahr 2020 haben sich die Projekte zur digitalen Transformation von Unternehmen pandemiebedingt um mehr als fünf Jahre beschleunigt», ist Alvaro Amato, Country Manager Schweiz bei Check Point Software Technologies, überzeugt. Positiv beurteilt auch Peter Lenz, Managing Director von T-Systems Alpine, die Auswirkungen: «Dem Schweizer ICT-Markt, könnte man sagen, tat Corona gut; ja, es war fast sogar eine Sternstunde der IT, die letztes Jahr pandemiebedingt stattgefunden hat.»
“Es hat sich gezeigt, wie wichtig eine zuverlässige und funktionierende Telekommuni-kations- und IT-Infrastruktur ist„
Urs Lehner, Swisscom
Die durch Corona angestossenen Änderungen werden zudem als tiefgreifend und nachhaltig interpretiert. «2020 war ein Jahr des radikalen Wandels. Das Kauf- und Konsumverhalten, aber auch die Arbeitsweise und -prozesse haben sich komplett verändert», meint Roger Semprini, Managing Director von Equinix Schweiz.
Für viele Firmen und Anwender war die Situation daher die Initialzündung, die nötig war, um den «Digitalisierungsturbo» einzuschalten. «Bei vielem, wo Organisationen bisher vielleicht zaghaft waren und durch die Pandemie zu raschem Handeln gezwungen waren, hat sich gezeigt: Hoppla, das funktioniert ja!», analysiert daher Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz, das Geschehen und verweist auf eine hauseigene Studie, in deren Rahmen «70 Prozent der IT-Verantwortlichen von Digitalisierungsprojekten berichten, die in wenigen Wochen anstelle von Monaten oder Jahren implementiert wurden».
Es scheint also durchaus Konsens in der Branche darüber zu herrschen, dass die Corona-Krise die Digitalisierung ziemlich beschleunigt hat. Dies hat auch die Zusatzbefragung der Schweizer Top-ICT-Firmen von Computerworld eindrücklich gezeigt. Über 90 Prozent der Befragten gaben hier nämlich an, dass dies der Fall sei.



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