Effizienzsteigerung 16.04.2020, 15:16 Uhr

Kanton Zürich verarbeitet Kurzarbeitsgesuche neu digital

Der Kanton Zürich verzeichnet einen «massiven» Anstieg bei den Voranmeldungen von Kurzarbeit. Um diesen bewältigen zu können, setzt das Amt für Wirtschaft und Arbeit neu auf eine digitale Verarbeitung.
(Quelle: Claudio Schwarz / Unsplash)
Das Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Zürich verzeichnet laut eigenen Angaben einen «massiven» Anstieg bei den Voranmeldungen von Kurzarbeit. «Angesichts des extremen Volumens an Voranmeldungen ist eine nahezu ebenso grosse Menge an Abrechnungen von Kurzarbeitsentschädigung zu erwarten», teilte dieses am Mittwoch mit.
In wirtschaftlich ruhigeren Zeiten muss das AWA pro Monat etwa zehn Gesuche für Kurzarbeit bearbeiten. Wegen der Corona-Pandemie schnellte diese Zahl im März auf 30'000 Gesuche hoch. 18 Prozent aller Kurzarbeitsgesuche in der Schweiz entfielen bisher auf Zürich. Rasch wurden aus anderen Abteilungen zusätzliche Mitarbeitende hinzugeholt. Auch der Bund schickte Hilfe. Mitarbeitende, die in der Steuerverwaltung sonst die Mehrwertsteuer bearbeiten, kümmern sich nun um die Kurzarbeitsgesuche im Kanton Zürich. Mittlerweile sei der riesige Berg vom Monat März praktisch abgearbeitet. Dabei half auch ein neuer Software-Roboter.

Digitale Lösung für mehr Effizienz

Denn für die effizientere Abwicklung der Kurzarbeit entwickelte das AWA sowie das Amt für Informatik im Einverständnis mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft ein Webformular mit Robotics-gesteuertem Datentransfer in das Bundes-Abrechnungssystem. «Dieser Schritt beschleunigt Abrechnungen und damit auch die Auszahlungen», schreibt das Amt im Communiqué weiter. 
Die Effizienzsteigerung beträgt dank der digitalen Unterstützung bis zu 85 Prozent, wie Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) sagte. Unterstützung biete diese nun etwa bei der direkten Übermittlung der Angaben der Unternehmen an den Bund. Dazu gewährte dieser dem Kanton Zürich Zugang zu seiner IT. Zürich sei gerne bereit, diese hilfreiche Anwendung mit anderen Kantonen zu teilen, sagte Walker Späh weiter. 

Monatliche Abrechnungen laufen künftig digital ab

Ab Freitag können Unternehmen ihren Antrag online einreichen. Aber nicht nur dort ist der Roboter eine grosse Hilfe. Auch die monatlichen Abrechnungen laufen künftig digital ab. Die ganzen Unterlagen in Papierform einzureichen, ist nicht mehr nötig. «Bitte nutzen Sie diesen neuen Weg», sagte Walker Späh an die Unternehmen gerichtet. «So kommen Sie schneller an Ihre Auszahlung.»
Dass mitten in der Krise ein neues System entwickelt werden konnte, ist für Walker Späh «ein grosses Highlight». Jetzt werde die Digitalisierung beherzt umgesetzt. «Natürlich würde man sich wünschen, wenn man an einigen Orten mit der Digitalisierung schon weiter gewesen wäre. Aber es ist jetzt der falsche Moment, um Sündenböcke zu suchen», sagte sie.



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