Erfolgreich durchgekämpft - die Schweizermeister der ICT-Sparten

NETZWERKE

Kaum eine IT-Komponente war auch nur annähernd so wichtig für die Bewältigung der Corona-Situation wie funktionierende Netzwerke. Sie wurden regelrecht zur «Lebensader» für Unternehmen und Mitarbeitende gleichermassen. Ja, sie waren die Rückversicherung, dass die Geschäftstätigkeit vielerorts aufrechterhalten werden konnte. Entsprechend enorm stieg die Nachfrage, wie Branchenvertreter gegenüber Computerworld berichten. «Als die Menschen sich sozial distanzieren mussten, ist die Nachfrage nach Netzwerken und Bandbreiten explodiert – das Home Office, der Online-Handel, der Fernunterricht und vieles mehr, was unseren Alltag ausmacht – alles musste stabil, sicher und schnell am Laufen gehalten werden», berichtet Haitao Wang, CEO von Huawei Technologies Switzerland. Zudem sei die Zusammenarbeit mit den Carrierkunden des Konzerns auf Hochtouren gelaufen.
“Als die Menschen sich sozial distanzieren mussten, ist die Nachfrage nach Netzwerken und Bandbreiten explodiert„
Haitao Wang, Huawei
Ähnliches hat Christopher Tighe, Geschäftsführer von Cisco Schweiz, beobachtet. Auch er berichtet davon, dass IT-Netze massiv erweitert werden. «Aber auch die Anzahl vernetzter IoT-Geräte, Anwendungen und Microservices steigt explosionsartig», weiss er zu berichten und verweist darauf, dass «moderne Netzwerke nicht mehr nur Konnektivität und Verfügbarkeit gewährleisten, sondern auf neue Anforderungen reagieren, neue Dienste ermöglichen und Daten und Prozesse schützen müssen».
Um dies leisten zu können, setzt auch die Networking-Branche zunehmend auf künstliche Intelligenz. «KI im Netzwerk wird unverzichtbar», betont Tighe. «Durch den Anstieg von vernetzten Mobil- und IoT-Geräten, Anwendungen und Microservices werden moderne IT-Umgebungen zu komplex, um sie manuell zu steuern. KI-Anwendungen analysieren sämtliche Ereignisse im Netzwerk und überführen sie in wenige handhabbare Aufgaben.»
“KI im Netzwerk wird unverzichtbar„
Christopher Tighe, Cisco
Daneben scheinen sich im Networking Techniken durchzusetzen, von denen schon länger die Rede ist, denen aber bislang der grosse Durchbruch noch nicht vergönnt war. Software-defined Networking (SDN) ist eine solche Technik. «Speziell im Enterprise-Bereich hat die SDN-Technologie im ‹Hype Cycle› von Gartner das sogenannte ‹Tal der Desillusion› durchschritten und viele Unternehmen erkennen, dass damit Produktivität und Effizienz sehr effektiv gesteigert werden können», meint Wang. Daneben setzten sich ihm zufolge vor allem in optischen Netzen DWDM-Entwicklungen (Dense Wavelength Division Multiplexing) durch. «Dies sehen wir speziell im Bereich Datacenter Interconnection, da hier die enorm gestiegenen Anforderungen an Bandbreite einfach und effizient erfüllt werden können», fügt er an.



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