Top 500 - Das Branchenranking 13.09.2021, 06:54 Uhr

Erfolgreich durchgekämpft - die Schweizermeister der ICT-Sparten

Die einzelnen Sparten der Schweizer ICT-Industrie sind unterschiedlich gut durch das Jahr 2020 gekommen, das durch die Corona-Massnahmen geprägt war. Besonders von der urplötzlichen Bereitstellung und Aufrüstung von Heimarbeitsplätzen profitierte die Branche.
Geschafft: Anouk Vergé-Dépré (vorne) und Joana Heidrich freuen sich über die Bronze-Medaille im Beachvolleyball
(Quelle: Keystone/Xinhua/Li He)
Freud und Leid: So dürfte ein Kürzestfazit von 2020 aus Sicht der unterschiedlichen Sparten der Schweizer Informations- und Kommunikations-Technologie-Branche (ICT) lauten. Während die Umsätze der in der Top-500-Erhebung von Computerworld erfassten Firmen insgesamt im letzten Jahr um 1,9 Prozent zulegten und die 80-Milliarden-Franken-Grenze überschritten, zeigt sich bei den von uns ermittelten Spartenumsätzen ein lebhaftes Auf und Ab.
So stiegen die Erlöse im PC-Umfeld, zu dem auch Notebooks und Tablets gezählt werden, um 12,3 Prozent. Noch etwas besser liefs derweil den Peripherie-Herstellern, deren Umsätze legten gar um 12,9 Prozent zu. Gut performte denn auch der Verkauf einschliesslich der Distribution. In diesem Umfeld liegen die Erlöse 2020 um gut 9 Prozent über jenen von 2019. Der Grund ist klar: Nach dem Lockdown und der Verfrachtung ganzer Belegschaften ins Home Office galt es, deren Infrastruktur aufzurüsten. Massenhaft wurden Notebooks und Bildschirme gekauft.
Dagegen lief das Geschäft mit Firmenkunden doch eher harzig. Bei den von Computerworld ermittelten 500 umsatzstärksten ICT-Firmen der Schweiz bedeutete dies, dass das Geschäft mit Servern äusserst stark litt und um gut 25 Prozent einbrach. Ebenfalls ein ziemlich schwieriges Jahr hatte der Ausbildungssektor. Durch den Knall auf Fall fehlenden Präsenzunterricht in den Schulen sanken hier die Umsätze um 11,2 Prozent.

Ambivalentes Bild

Auch die internationale Studie des European Information Technology Observatory (EITO) zum ICT-Markt zeichnet für die Schweiz ein zutiefst ambivalentes Bild. So konnte das Geschäft mit tragbaren Rechnern 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 9,1 Prozent zulegen. Besonders umsatzstark war dabei der Verkauf von Notebooks an private Konsumenten, dieser konnte um 12,1 Prozent zulegen, während der Verkauf von Business-Laptops mit einem Plus von 7,2 Prozent vergleichsweise harzte. Richtiggehend durch die Decke ging der Absatz von Tablets. Hier konnte der Markt um 17 Prozent zulegen.
Im Vergleich hierzu lief das Geschäft mit Desktop-PCs desolat. So schrumpfte der Markt für Tischrechner insgesamt um 15,3 Prozent. Besonders im Home Office scheint das portable Notebook eine bessere Falle zu machen als der klobige Desktop-PC, brachen die Verkäufe dieser Geräte im Consumer-Bereich doch gemäss EITO-Zahlen in der Schweiz um über 20 Prozent ein.
Auch Infrastruktur musste den Teleheimarbeitern ordentlich zur Verfügung gestellt werden. Denn das Geschäft mit sogenannter Infrastracture as a Service (IaaS) legte hierzulande um sage und schreibe 38,3 Prozent zu und übertraf die Steigerungsraten der Vorjahre nochmals um über 5 Prozentpunkte. Allerdings wird sich in diesem Bereich das Wachstum etwas abkühlen. Die EITO erwartet für das laufende Jahr in der Schweiz ein IaaS-Marktwachstum von «nur noch» 28,6 Prozent.



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