ICT-Lehrbeginnerbefragung 2018 22.01.2019, 14:33 Uhr

Zufriedende ICT-Lehrlinge

Die grosse Mehrheit der Schweizer ICT-Lehrlinge bereut ihre Berufswahl keineswegs. Dies ist eines der Ergebnisse einer Untersuchung von ICT-Berufsbildung Schweiz.
Die überwiegende Mehrheit der beginnenden ICT-Lehrlinge ist davon überzeugt, die richtige Berufswahl getroffen zu haben
(Quelle: ICT-Berufsbildung Schweiz)
Im August 2018 haben schweizweit 2600 Jugendliche eine Lehre als Informatiker/in oder Mediamatiker/in begonnen. Drei Monate nach Lehrbeginn sind 96 Prozent der Lehranfänger sehr zufrieden mit ihrer Berufswahl. Dies zeigt die «ICT-Lehrbeginnerbefragung 2018», die vom Institut für Wirtschaftsstudien Basel (IWSB) im Auftrag von ICT-Berufsbildung Schweiz durchgeführt wurde.
Unter den 1034 Befragten absolvieren rund 49 Prozent gleichzeitig die Berufsmatura; dabei sind die Lernenden einen zusätzlichen halben Tag pro Woche in der Schule. Im Vergleich zur durchschnittlichen Berufsmaturitätsquote in der Schweiz (14 Prozent über alle Berufe) ist dieser Anteil sehr hoch.

Familie zentral beim Berufswahlentscheid

Die Studie geht auch der Frage nach, welche Faktoren die ICT-Lehranfängerinnen und -Lehranfänger zu ihrer Berufswahl bewegten. Die allermeisten der Befragten haben sich hauptsächlich von der Familie beim Berufswahlentscheid begleiten lassen. Aber auch das Internet spielte eine wichtige Rolle in der Informationsbeschaffung.
Dass die Berufstätigkeit bereits vor der Lehre ein Hobby war gaben 41 Prozent der Befragten an und fast genauso viele (38 Prozent) wollten schon immer Informatiker/in oder Mediamatiker/in werden. Auch die Schnupperlehre spielt für über ein Drittel der Befragten eine wichtige Rolle beim Entscheid.
Zudem erachten die Jugendlichen die Bedeutung, welche die Informatik heute und in Zukunft hat, für sehr hoch, was die Mehrheit bei ihrem Berufswahlentscheid zusätzlich beeinflusste.

Schnupperlehre als Einstieg

Neben dem klassischen Bewerben auf ein Stelleninserat haben fast die Hälfte der Befragten ihre Lehrstelle über eine Schupperlehre erhalten. Das wichtigste Kriterium bei der Lehrstellensuche war dabei den Beruf «Informatiker/in» oder «Mediamatiker/in» erlernen zu können und eine sichere Arbeitsstelle zu haben. Der Lohn, viel Verantwortung übernehmen zu können oder internationale Erfahrung sammeln zu können wird von den Lehrbeginnenden als weniger wichtig erachtet.
Bei der Lehrstellensuche haben 60 Prozent der Befragten weniger als 10 Bewerbungen geschrieben, 40 Prozent haben jedoch mehr als 10 Bewerbungen geschrieben, 8 Prozent haben sich bei über 40 Lehrbetrieben beworben. Die Zusage zur Lehrstelle haben 42 Prozent der Befragten erst ein halbes Jahr vor Lehrbeginn erhalten, nur 5 Prozent der Befragten hatten ihre Lehrstelle bereits ein Jahr vor Lehrbeginn.

Stagnierender Frauenanteil

Weiblicher Nachwuchs in der ICT-Branche ist nach wie vor rar gesäht. So beträgt der Frauenanteil bei den Befragten gerade einmal 14 Prozent. Die niedrige Frauenquote zeigt sich vor allem in der Informatiklehre; in der Mediamatikausbildung liegt der Frauenanteil mit 38 Prozent deutlich höher.
Die Informatiklehre in der Schweiz wird in einer der drei Fachrichtungen Applikationsentwicklung, Systemtechnik und Betriebsinformatik absolviert und dauert 4 Jahre. Die Mediamatik-Ausbildung dauert ebenfalls 4 Jahre. 3 Jahre dauert die Lehre ICT-Fachfrau/ICT-Fachmann EFZ. Diese Lehre wird seit 2018 erstmals angeboten. Maturandinnen und Maturanden können die Informatik- oder Mediamatiklehre als verkürzte Lehre «Way-up» absolvieren.
Alle Ergebnisse der Studie finden sich in diesem PDF auf der Webseite von ICT-Berufsbildung Schweiz.



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