Best Practice 07.09.2020, 06:59 Uhr

Der Weg zum «Autonomous Digital Enterprise»

Inmitten globaler Umwälzungen und zunehmender Unsicherheiten ist es für Unternehmen wichtig, sich auf kontrollierbare Veränderungen zu fokussieren. Der Weg zum «Autonomous Digital Enterprise» ist zukunftsträchtig.
(Quelle: Shutterstock/Sergey Nivens)
Während eines bemerkenswert kurzen Zeitraums haben wir zuletzt erhebliche geopolitische, sozioökonomische und technologische Umwälzungen erlebt, die sich sehr wahrscheinlich fortsetzen werden. Diejenigen Unternehmen, die trotz oder aufgrund solcher Ereignisse erfolgreich waren, sind speziell diese Herausforderungen angegangen, indem sie sich auf die neusten technologischen Innovationen stützten, um damit alle Aspekte ihres Geschäfts zu rationalisieren.
Wann, wenn nicht jetzt, ist ein günstiger Zeitpunkt, das Unternehmen weiterzuentwickeln durch die Nutzung neuer Technologien, mit denen sie sich an die aktuelle Umgebung anpassen – um auf die nächste Disruption vorbereitet zu sein. Wie das Sprichwort sagt: «Adapt or die.»
Daten, smarte Devices, Computer-Technologie und ständig wachsende Netzwerke verändern bereits unser Leben – bei der Arbeit und zu Hause. Und mehr denn je, da sich diese beiden Welten im laufenden Jahr so sehr vermischt haben. Mit dem «Autonomous Digital Enterprise» legt BMC Software ein Framework vor, wie Unternehmen in dieser neuen Welt erfolgreich sein können.
Das «Autonomous Digital Enterprise» ist eine zukunftsorientierte Vision des Unternehmens, in der Menschen und Technologie in allen Bereichen der Organisation und des Partner-Ökosystems zusammenkommen. Das Ziel ist es, durch Agilität und Kundenorientierung neue Wertschöpfung zu erreichen und sich damit vom Wettbewerb zu differenzieren. Im Rahmen solch einer Entwicklung werden Automatisierung, künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) in jeden Geschäftsprozess integriert. Sie übernehmen dort alltägliche und repetitive Aufgaben, damit sich die Angestellten auf die höherwertigen Tätigkeiten konzentrieren können.

Zukunftsfähiges Geschäftsmodell

Um als Autonomous Digital Enterprise erfolgreich zu sein, müssen Firmen ihr Geschäftsmodell transformieren. Das Betriebsmodell zeichnet sich durch die fünf Merkmale aus:
  1. Ökosystem für Innovation: Ein Netzwerk, das aus internen, traditionellen, aber auch nicht traditionellen Geschäftsbeziehungen besteht, die gemeinsam daran arbeiten, durch Innovation neue Produkte und Dienstleistungen auf den Markt zu bringen.
  2. Digitale Domänen innerhalb des Geschäfts: Erstellen Sie eigenständige «Business-in-the-Business»-Sektoren, die Funktionen konsolidieren, vollständig rechenschaftspflichtig sind und nahezu oder vollkommen autonom agieren können.
  3. Optimierter Technologie-Einkauf: Vereinfachen Sie den Einkauf und die Integration von Technologie im gesamten Unternehmen in Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung, um die täglichen Aktivitäten und Abläufe des Unternehmens zu unterstützen.
  4. Weiterentwickelte Rolle der IT-Abteilung: Verlagerung von der traditionellen Bereitstellung von IT-Diensten zu technologiegetriebenen Kompetenzzentren. Sie sollen die digitale Transformation fördern und Innovationsinitiativen im gesamten Unternehmen unterstützen.
  5. Technisch versierte Funktionen auf allen Unternehmensebenen: Steigern Sie Initiativen am Arbeitsplatz, indem Sie Technologien einsetzen, die es ermöglichen, über sämtliche digitalisierten Funktionen hinweg zusammenzuarbeiten, die Effizienz zu steigern und die Produktivität, das Engagement sowie die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen.

Konkrete Handlungsanweisungen

Der Weg zum Autonomous Digital Enterprise scheint auf den ersten Blick weit. Wer aber in kleinen Schritten vorangeht, kommt letztendlich auch zum Ziel. Bei der Transformation der Organisation bieten sich fünf Handlungsschwerpunkte an. Anhand von Beispielen lässt sich rasch der Wert eines Vorgehens ersehen:
1.  Ein überzeugendes Kundenerlebnis: Verwenden Sie Daten, Analysen und neue Technologien wie künstliche Intelligenz, indem Sie
  • den Mitarbeitern eine einzige Benutzerschnittstelle zur Verfügung stellen, über die es möglich ist, einfach per Mausklick Bestellungen sowohl für Hardware, Software als auch Services auszulösen;
  • den Anwendern eine Omnichannel-Erfahrung mittels eingebetteter Chatbots und Self-Service-Tools bieten, damit sich die Mitarbeiter vermehrt wieder auf die geschäftskritischen Aufgaben konzentrieren können.
2. Automatisierung überall: Integrieren Sie die Automatisierung als ergänzende Funktion für das Business, welche die Mitarbeiter unterstützt und diese nicht ersetzt.
  • Führen Sie die IT-Automatisierungs- und Geschäftsautomatisierungs-Funktionen zusammen in Bereichen wie zum Beispiel Anwendungs- und Dateiübertragungs-Workflows oder lokale und Multi-Cloud-Infrastrukturen.
  • Identifizieren Sie proaktiv mögliche Service-Unterbrechungen. Alle möglichen Aktionen und Problemlösungen sollten weitestgehend automatisiert werden.
3. Enterprise DevOps: Erweitern Sie die Prinzipien von DevOps auf die umgebenden Prozesse, einschliesslich der Release-Planung, dem Change Management, dem Geschäftsbetrieb etc.
  • Führen Sie agile Lösungen für das Change und Incident Management ein – bestenfalls über alle Teams hinweg.
  • Integrieren Sie CI/CD-Verfahren (Continuous Integration/Continuous Delivery) in definierte Workflows.
  • Ermöglichen Sie Entwicklern das Bereitstellen von Mainframe-Anwendungen mit modernen Tools, die in die DevOps-Strategie passen.
4. Datengesteuertes Geschäft: Identifizieren, erfassen und monetarisieren Sie mithilfe von KI, ML und Analytics Daten sowohl aus traditionellen als auch aus neuen Quellen wie IoT-Geräten oder sozialen Medien.
  • Erkennen Sie Probleme frühzeitig und lösen Sie die Herausforderungen umgehend über Predictive Analytics und automatisierte Alarme.
  • Verwenden Sie Workload-Automatisierung für alle Datenströme, um Kontrolle über die gesamte Datenpipeline zu erlangen und so Transparenz zu schaffen. Weiter um eine zuverlässige Orchestrierung des Anwendungs-Workflows sicherzustellen und eine möglichst nahtlose Integration in die Geschäftsanwendungen, Datenbanken und Cloud-Services zu erreichen.
5. Adaptive Cybersicherheit: Führen Sie eine Cloud-native Infrastruktur und Cloud-Dienste sowie ausgereifte Authentifizierungs- und Zugriffspraktiken mittels eines «Zero Trust»-Frameworks ein. Ergreifen Sie sicherheitsintegrierte DevOps-Massnahmen (DevSecOps), um interne und externe Bedrohungen zu erkennen respektive proaktiv beseitigen zu können – auch, um die gesetzlichen Auflagen und Compliance-Vorschriften zu erfüllen.
  • Automatisieren Sie Schwachstellen-Scans, Asset-Mapping- sowie Korrekturmassnahmen und kontrollieren Sie die Applikationen auf einem übersichtlichen Dashboard.
  • Verwenden Sie die «Blind Spot Detection», um bisher unbekannte Systeme zu finden und um die Security-Scannerdaten zu erweitern. So lassen sich Schwachstellen identifizieren, bevor ein Verstoss auftritt.
  • Automatisieren Sie das Identifizieren und Beheben fehlerhafter Konfigurationen von Cloud-Ressourcen, um Compliance und Sicherheit zu verbessern.
  • Integrieren Sie auch die Mainframe-Security in die bestehenden Sicherheitslösungen, um allfällige Bedrohungen in Echtzeit zu erkennen und darauf zu reagieren.

Fazit: Schritte vorwärts

Ein entscheidender Faktor für den künftigen Unternehmenserfolg wird die Fähigkeit sein, allfällige Geschäftsstörungen zu antizipieren und immer einen Schritt voraus zu sein, damit mögliche Verluste erst gar nicht entstehen. Wenn sich Unternehmen umgehend auf den Weg zu einem Autonomous Digital Enterprise machen, stellen aus der Sicht von BMC Software die Anwendungen der oben skizzierten Betriebsmodelle und der konkreten Handlungsanweisungen sicher, dass Unternehmen in Zukunft kommerziell und nachhaltig Erfolg haben.
Der Autor
Paul Cant
BMC Software
Paul Cant ist Vice President für die Region EMEA bei BMC Software.
www.bmcsoftware.ch


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