Gastbeitrag 23.06.2023, 09:00 Uhr

KMU investieren verstärkt in ihre IT

Die Planungsphasen sind abgeschlossen, die Budgets freigegeben und die Umsetzung läuft an: In der Schweiz steht eine Phase der verstärkten Investition in die IT der KMU bevor. Dafür ist es allerhöchste Zeit.
Managed IT Services stehen vor einem grossen Boom.
(Quelle: Shutterstock/Deemerwha studio)
Die Zahlen sind eindeutig und zeigen, dass Managed IT Services in der Schweiz vor einer Boom-Phase stehen: Mehr als 500 IT-Entscheiderinnen und IT-Entscheider sowie Beschaffungsverantwortliche von KMU verschiedener Branchen in der Schweiz hat Sharp Electronics im Rahmen einer europaweiten Umfrage zu ihren Plänen in Sachen IT-Investitionen befragt. Unter anderem ein Ergebnis ist dabei signifikant: Eine klare Mehrheit von 71 Prozent der befragten Personen planen, im Jahr 2023 in ihre IT zu investieren – und zwar jeweils mehr als 22 000 Franken. 99 Prozent werden kurzfristig noch verschiedene IT-Projekte umsetzen – schwerpunktmässig geht es dabei um IT-Sicherheit und Gewährleistung der Geschäftskontinuität, die Anschaffung neuer Hardware sowie die Migration von Servern in die Cloud.

DACH-Vergleich: Schweizer Unternehmen haben enorm aufgeholt

Die Zahlen belegen eine erfreuliche Entwicklung. Bis vor Kurzem galt im IT-Bereich oftmals noch die bewährte Schweizer Mentalität: «Erstmal abwarten und schauen, ob das alles auch funktioniert.» Dieses anfängliche Zögern bedeutet nicht, dass Schweizer KMU die Digitalisierung und Adaption von As-a-Service-Modellen für die Unternehmens-IT nicht im Blick hatten. Beide Themen wurden in den vergangenen fünf bis zehn Jahren im Management und in den Führungsebenen der Unternehmen ausführlich diskutiert und oftmals auch als strategische Priorität definiert. Wirkliche Dynamik in diese Überlegungen brachte jedoch erst die Corona-Pandemie und die daraus resultierende Notwendigkeit, hybride und Remote-Working-Modelle in den Arbeitsalltag zu integrieren.
Die Zahlen aus der aktuellen Umfrage zeigen sehr deutlich, dass die Planungsphase für fast alle Schweizer KMU nun vorbei ist und es an die konkrete Umsetzung geht. Während die Schweiz also zuvor auf internationaler Ebene eher hinterherhinkte, kommen die Unternehmen hierzulande im Vergleich mit den direkten Nachbarn mittlerweile sogar sehr gut weg: Mit 71 Prozent hat die Schweiz den höchsten Prozentsatz an KMU im DACH-Raum, die noch dieses Jahr in ihre IT investieren wollen.

Verschiedene Branchen sehen unterschiedliche Prioritäten bei IT-Investments

Die Prioritäten der anstehenden IT-Investitionen werden laut der Umfrage vor allem bei den Bereichen IT-Sicherheit und Gewährleistung der Geschäftskontinuität liegen. Weitere Schwerpunkte umfassen Cloud-Migration, die Anschaffung neuer Hardware sowie die Implementierung von Cloud-Telefonie und Cloud-Kollaborations-Tools.
Dabei ist anzumerken, dass die unterschiedlichen Branchen und Sektoren teilweise sehr unterschiedliche Prioritäten setzen. Die Sektoren HR, Gastronomie und Freizeit sehen beispielsweise das Thema kontinuierliche Netzwerkfunktionalität als dringlichste Aufgabe an. Für das Gesundheitswesen und die Rechtsberufe sind hingegen die Kenntnisse ihrer Mitarbeitenden hinsichtlich korrekter Software-Anwendung sowie Fragen rund um hybride Arbeitsmodelle besonders relevant. Das Thema IT-Sicherheit wiederum spielt vor allem für die Branchen Architektur sowie Ingenieurs- und Bauwesen eine besonders wichtige Rolle.
“Die Auslagerung zu einem externen Dienstleister ist längst kein kostspieliger Luxus mehr.„
Antonio Papalo, Sharp Electronics (Schweiz)

IT-Investitionen: Vom Kostenpunkt zum Wachstumstreiber

Gerade der letzte Punkt – die IT-Sicherheit – ist ein gutes Beispiel für den mittel- und langfristigen Wert von Investitionen in die eigene IT. Die zunehmende Digitalisierung von Prozessen in Unternehmen bedeutet einen höheren Grad an Komplexität bei den dafür notwendigen Systemen sowie ein höheres Volumen an zu verarbeitenden Daten. Gleichermassen steigt das Risiko, dass diese Daten verloren gehen oder kompromittiert werden, weshalb es immer strengerer Datenschutz- und IT-Sicherheitsanforderungen bedarf. Dabei wird das Management der eigenen IT für die Firmen zunehmend aufwendiger und ressourcenintensiver. Hinzu kommen potenzielle rechtliche Fallstricke, die es zu umgehen gilt, um die optimale Geschäftsfähigkeit und -kontinuität zu gewährleisten.
Vor diesem Hintergrund wird klar: Sich um diese Aspekte nicht selbst kümmern zu müssen und sie stattdessen an einen externen Dienstleister auszulagern, ist längst kein kostspieliger Luxus mehr. Vielmehr erweist es sich gerade für KMU mit begrenzten Ressourcen als Wettbewerbsvorteil, weil sie sich damit voll und ganz auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Gezielte Investitionen in die IT sind also nicht länger ein unvermeidlicher Kostenpunkt, sondern vielmehr ein entscheidender Treiber für Unternehmenswachstum und Gewinnsteigerung. Sie ermöglichen es Unternehmen, auf längere Sicht Kosten einzusparen, das eigene Potenzial noch besser auszuschöpfen und aktuelle Herausforderungen dynamischer anzugehen. So wird beispielsweise ein Unternehmen, das mit funktionierenden Hybrid- und Remote-Working-Konzepten junge Talente für sich gewinnen kann, deutlich ­weniger mit einem Mangel an Fachkräften zu kämpfen haben als andere Unternehmen.

Investitionsbedenken mit einem erfahrenen Partner ausräumen

Angesichts dieser Vorteile ist die aufkommende Dynamik bei IT-Investitionen in der Schweiz eine erfreuliche Entwicklung. Jedoch gibt es an dieser Stelle noch eine Zahl aus der Umfrage, die nicht ignoriert werden sollte: Insgesamt ein Drittel der befragten Schweizer KMU haben nach wie vor Bedenken, potenzielle Investitionen in ihre IT tatsächlich sinnvoll nutzen zu können.
Einen erfahrenen und vertrauenswürdigen Partner an der Hand zu haben, der ein Unternehmen im Rahmen des Investitionsprozesses berät und bei der Implementierung neuer IT-Prozesse zielgerichtet unterstützt, kann in diesen Fällen helfen und die Bedenken ausräumen. Bei der Auswahl eines solchen Partners sollten vor allem Aspekte wie Markteinbindung und lokal verfügbare Expertise, Datenschutz, Flexibilität und ganzheitliche Herangehensweise im Vordergrund stehen.
Der Autor und Firma
Antonio Papalo
Sharp
Antonio Papalo ist seit 2022 COO bei Sharp Electronics (Schweiz) AG, mit operativer Verantwortung für alle Geschäftsbereiche von Sharp in der Schweiz. Er verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in Führungspositionen in den Bereichen Consumer Goods und Consumer Electronics. Sein Fokus liegt auf dem Bereich Business Development sowie auf der Digitalisierung und Transformation von Geschäftsprozessen.
 
Sharp Electronics (Schweiz) AG, mit Hauptsitz in Rüsch­likon, ist Teil der Sharp Corporation, einem globalen Technologieunternehmen, das weltweit mehr als 50'000 Mitarbeitende beschäftigt und Experte für Innovationen im Bereich Business-to-Business und Consumer ist. Sharp bietet ein Portfolio von Desktop-Druckern über Multifunktionsdrucker, interaktive Monitore und Displays, bis hin zu Kollaborationsplattformen und IT-Dienstleistungen. Die optimal aufeinander abgestimmten Lösungen ermöglichen eine vernetzte Zusammenarbeit und helfen Organisationen, ihre Geschäftsprozesse effizienter zu gestalten. www.sharp.ch



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