Wolfram Alpha 18.05.2009, 14:11 Uhr

keine Konkurrenz für Google

Das WWW ist um eine Suchmaschine reicher: Seit vergangenem Freitag ist die als Wissensmaschine angekündigte Suchmaschine Wolfram Alpha online - zunächst allerdings nur in englischer Sprache. Unterm Strich ist Wolfram Alpha aber nicht der erwartete Google-Rivale sondern eher ein Konkurrent für Wikipedia.
Nach Informationen über Bundesrätin Micheline Calmy-Rey sucht man auf Wolfram Alpha vergeblich.
Der Fokus von Wolfram Alpha liegt auf Fakten-basierten Inhalten, erklärt Jon McLoone, Senior Developer bei Wolfram Research. Nutzer können in das Sucheingabefeld von Wolfram Alpha konkrete Fragen oder Begriffe eingeben. Wer beispielsweise "gold" eingibt, erfährt die chemische Bezeichnung von Gold, erhält den aktuellen Preis des Edelmetalls und viele andere Informationen rund ums Thema "Gold". Gibt man "10g gold" ein, berechnet die Suchmaschine den aktuellen Preis (328,20 Dollar) und präsentiert weitere Zusatzinfos.
Wie lange ist der 4. Juli 1980 her? Eine Antwort liefert Wolfram Alpha nach der Eingabe des entsprechenden Datums ("July 4, 1980"). Dazu noch Information darüber, wann in der Region des jeweiligen Anwenders an diesem Tag die Sonne auf- bzw. untergegangen ist.
"3x3" kann Wolfram Alpha natürlich ebenfalls ausrechnen. Allerdings ist dazu auch Google in der Lage. Wolfram Alpha kann aber auch wesentlich komplexere Rechenaufgaben und Formeln lösen sowie anschaulich darstellen, wie etwa die Eingabe von "x^2 sin(x)" zeigt.

Einschränkungen

Noch hat Wolfram Alpha jedoch Einschränkungen. So werden bisher beispielsweise lediglich sehr rudimentäre biographische Daten über Personen ausgegeben. Bundesrätin Micheline Calmy-Rey scheint die neue Suchmaschine gar nicht erst zu kennen: "Wolfram|Alpha isn't sure what to do with your input", lautet das unbefriedigende Ergebnis.
Allerdings soll die Funktionalität laufend erweitert werden. Früher oder später dürften auch weitere Sprachen neben Englisch unterstützt werden. "Die Systemarchitektur ist so gestaltet, dass dies leicht möglich ist", erklärt Wolfram-Alpha-Mann McLoone. Es würden bereits erste Verhandlungen über die Zusammenarbeit mit Regierungsstellen geführt, um Wolfram Alpha auch für nicht-englischsprachige Anwender umzusetzen. Genauere Details etwa zu Zeitplänen könne er aber nicht nennen.
Harald Schodl



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