Oppo Find X2 Pro im Test

Das kann die Kamera

Scharf und natürlich: Der Farbstich stammt von der orangen Markise, die im Bild nicht zu sehen ist
Quelle: NMGZ
Auf der Rückseite findet sich eine Triple-Cam, einmal eine 48-Mpx-Weitwinkel-Linse, eine 48-Mpx- Ultraweitwinkel-Linse und eine 13-Mpx-Periskop-Telefoto-Linse. Frontal gibts eine 32-Mpx-Selfiecam – übrigens als Punch Hole auf der linken Display-Seite. Im Vergleich zum Oppo Reno 2, dem Vorgänger-Flaggschiff gibts beim Find X2 Pro ein 10-fach-Hybrid-Zoom (dreifach optisch) und ein 60-fach-Digital-Zoom. Wie immer bei ungewöhnlich hohen Zahlen im Zusammenhang mit dem Wort Zoom sei gesagt: Es ist ein bisschen Specs-Prahlerei. Bilder, die tatsächlich mit voll aufgespanntem Zoom aufgenommen wurden, erinnern ein bisschen an Fotografien von Abenteurern aus den 80ern, die den Yeti oder Bigfoot gesehen haben wollen. Aber: Die AI-Unterstützung funktioniert beim Find X2 Pro toll und weit weniger künstlich als bei anderen Phones. Also, natürlich ist es künstlich, das Wort «künstliche Intelligenz» lässt keinen Zweifel. Aber es wirkt tatsächlich nicht so kitschig, beispielsweise beim Restlicht während Nachtaufnahmen. Aber auch ohne Nachtmodus gelingen den Kameras Bilder mit wenig Rauschen und vielen Details.
Erstaunlich viele Details und wenig Rauschen trotz Nachtmodus
Quelle: NMGZ
Software-seitig wurde nochmals nachgelegt: ein Ultra Macro Mode, ein Ultra Night Mode und verschiedene Beauty-Features für die Porträtfotografie. Krönung der neuen Video-Features ist der Ultra Steady Video Pro Modus. Dieser soll auch für Extremsportarten genügen. In unserem Test musste etwas wildes Zucken genügen. Das steckte der Modus locker weg. Hier werden 1080 Pixel mit 60 fps unterstützt, die Front-Linse unterstützt ebenfalls eine Video-Auflösung von 1080 Pixeln und 30 fps. Auch spannend ist der Ultra Macro Mode, bis zu 30 Zentimeter kann man sich dem zu fotografierenden Objekt nähern. Als Beispiel haben wir in eine Tulpe hineinfotografiert. Neu an der Kamera ist auch: Sämtliche Pixel, also 100 Prozent, sind fokusfähig.

Bunt ist out

Kommen wir noch zu ColorOS, der Oppo-Variante von Android (wird mit Android 10 ab Werk ausgeliefert). Dort wurde nämlich ein für mich entscheidender Nervfaktor behoben. Die grossen, runden, quietsche-bunten Icons. Diese lassen sich im Menü in «seriöse» App-Icons umwandeln.
Das Oppo Find X2 Pro ist zum Preis von 1249 Franken verfügbar. Alle Geräte, die 5G unterstützen, gibts in Schwarz und Orange. Die orange Version hat einen veganen Lederrücken, während die anderen Modelle einen fallsicheren Keramikrücken haben.

Fazit

Leichte Phones, sehr angenehme Haptik und schickes Design. Auch die Kamera überzeugt, das Display sowieso. Das führt uns zur Überlegung: Was will man noch optimieren? Anlässlich der Präsentation betonte Oppo, dass ihnen der Direktvergleich mit der Konkurrenz – vor allem jener in Zahlen – nicht wichtig sei, man wolle lediglich erreichen, dass man in 10 Jahren noch von Oppo-Smartphones spricht. Und ich wage mal zu behaupten: Das wird ihnen gelingen. 
Und den Vergleich mit der Konkurrenz? Brauchen sie bestimmt nicht zu scheuen. Man weiss ja nicht, was der Smartphone-Herbst noch bringen wird. Aber Stand heute ist das Find X2 Pro mein persönliches Smartphone-Highlight 2020.

Testergebnis

Note
5
Display, Akku, Kamera
Rückseite rutschig, kein induktives Laden

Details:  Android 10, Snapdragon 865 5G, 12GB RAM, 512 GB, 1440 x 3168 Pixel, 6,7 Zoll, 120 Hz Display. Kamera: 48 MP Wideangle, 13 MP Telefoto 5x optischer Zoom, 48 MP Ultraweitwinkel, 32 MP Frontkamera, 4260 mAh Akku

Preis:  Fr. 1299.-

Infos: 
Anmerkung zur Note: 1 = unbrauchbar; 1,5 = sehr schlecht; 2 = schlecht; 2,5 ungenügend; 3 = genügend; 3,5 ordentlich; 4 = gut; 4,5 = sehr gut; 5 = ausgezeichnet



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