25.10.2010, 13:18 Uhr

Apple lässt den Löwen aus dem Gehege

Apple gibt Details zum User-Interface seiner nächsten Betriebssystemversion Mac-OS X 10.7 "Lion" bekannt. Und drückt den Finger auf eine alte Wunde.
Apple hat den Löwen aus dem Gehege gelassen, zumindest teilweise
Zwar erscheint Mac OS X 10.7 «Lion» erst im Sommer 2011, doch die kurze Vorstellung vor Kurzem zeigt, wohin die Reise geht: Der Umgang mit dem Mac soll noch komfortabler werden, und dabei bedient man sich grosszügig an den Erkenntnissen, die bei der Entwicklung des iPhones und des iPads gewonnen wurden.
Und so standen bei der Pressekonferenz «Back to the Mac» auch jene Funktionen im Vordergrund, die ein uraltes Leiden lindern sollten: das zunehmende Fensterchaos auf dem Bildschirm. Multitasking sei Dank, können heute nahezu beliebig viele Programme im Hintergrund gleichzeitig agieren - mit der Folge, dass die meisten Anwender in einer wahren Fensterflut untergehen und sich die Übersicht längst verabschiedet hat.
Nun hat sich Apple vom iOS die interessantesten Ordnungsfunktionen zur Brust genommen und auf das nächste Mac OS X übertragen. Herausgekommen sind dabei drei Verbesserungen:

Launchpad

Das neue «Launchpad» zeigt die Anwendungen ganz so, wie man es vom iPod oder vom iPhone gewohnt ist. Auf Knopfdruck wird der ganze Programmreigen bildschirmfüllend aufgelistet, sodass sich bequem die gewünschte App herauspicken lässt. Klar, dass die Übersicht mit der zunehmenden Anzahl von Anwendungen verloren geht.
Deshalb lassen sich die Programme wie unter iOS in Ordnern gruppieren, indem einfach das Symbol einer Anwendung auf das einer anderen gezogen wird. Diese Hilfe war schon lange fällig, denn bis anhin war es nicht ratsam, die eigene Programmsammlung durch Ordner weiter zu unterteilen, weil dadurch immer wieder Programme durch Apples automatische Software-Aktualisierung ausgeschlossen wurden.

Darstellung im Vollbildmodus

Stille kehrt ein: Mit dem neuen Vollbildmodus gehört der Bildschirm ganz der aktuellen Anwendung. Alles andere wird ausgeblendet. Keine Fenster mehr, die nicht zur aktuellen Aufgabe gehören, kein Dock und kein mit Symbolen übersäter Schreibtischhintergrund lenken von der Arbeit ab.
Durch Gesten auf der Magic Mouse und dem Magic Trackpad kann zwischen verschiedenen Anwendungen gewechselt werden, ohne dass der Vollbildmodus verlassen wird. Der Vollbildmodus wird auf Systemebene ausgeführt, sodass er von jeder sauber programmierten Anwendung automatisch unterstützt wird.

Mission Control

Die dritte Neuerung für ein geordnetes Leben nennt sich «Mission Control». Dabei handelt es sich im Grunde um eine weiterentwickelte Version von «Exposé» - mit dem kleinen Unterschied, dass nicht mehr einfach alle offenen Fenster aufgefächert werden, sondern die jeweiligen Arbeitsumgebungen.
Befindet sich eine Anwendung im Vollbildmodus, wird sie unter «Mission Control» auch im Vollbildmodus dargestellt. Stapeln sich hingegen die Fenster einer Anwendung, dann wird dieser Blätterhaufen auch in der Miniaturisierung beibehalten.
Fazit: Alle drei Neuerungen werden bei den Anwendern auf viel Gegenliebe stossen. Das gilt in besonderem Masse für den Vollbildmodus, der es endlich erlaubt, sich voll und ganz auf eine einzelne Anwendung zu konzentrieren.



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