Start-ups 11.02.2022, 14:51 Uhr

Drohnen und KI sollen marode Brücken erkennen

Das EPFL-Start-up Swissinspect beginnt damit, Brücken mit Drohnen und KI zu untersuchen.
Mit Drohnen und KI sollen Brücken bald effizienter auf Schäden untersucht werden können
(Quelle: Collin Croome/Unsplash)
Ein Start-Up der ETH Lausanne hat ein System entwickelt, das anhand von Drohnenbildern und künstlicher Intelligenz Bauwerke auf Schäden untersucht. Getestet werden soll der Ansatz nun an rund fünfzig Brücken in der Schweiz, wie die Hochschule mitteilte. 
Infrastrukturen auf Risse, Rost und andere Schäden zu inspizieren ist eine zeitaufwendige Angelegenheit, aber eine durchaus notwendige. Das hat nicht zuletzt die Katastrophe in Genua im Sommer 2018 gezeigt, als einer der drei Pylone der Morandi-Brücke während eines Unwetters eingestürzt war. Als mögliche Ursache gilt eine allzu nachlässige Wartung des Bauwerks mit seinen stählernen Tragseilen 
Das Start-Up «SwissInspect» entwickelte nun eine bildbasierte Technologie, die Infrastrukturen sicher, objektiv und effizient überwachen soll. Sie erkennt verschiedene Arten von Defekten wie Risse, Abplatzungen und Rost und klassifiziert die Schäden, um den Zustand des Bauwerks zu bewerten, wie die EPFL ausführte. 
Das Team um Amir Rezaie, promovierter Bauingenieur und CEO von SwissInspect, hofft, dass sich Inspektionen dank des neuen Systems öfter durchführen lassen. Dies sei insbesondere im Zuge des Klimawandels und den damit häufiger eintretenden Überschwemmungs- und Dürreperioden wertvoll. Denn das könne den Abbau der Materialien beschleunigen und Infrastrukturen früher marode machen. 
Das Start-up erhielt kürzlich einen Zuschuss von 300'000 Franken von der Schweizerischen Agentur für Innovationsförderung (Innosuisse), um über einen Zeitraum von 18 Monaten das System an rund 50 Brücken zu erproben.



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