Top 500 13.11.2018, 11:11 Uhr

USA zementieren die Poleposition bei Supercomputern

Die Liste der «Top 500» Supercomputer weltweit attestiert den USA ihre Vorherrschaft im Wettstreit um den schnellsten Rechner der Welt. Mit dem System «Piz Daint» spielt auch die Schweiz in der Topliga mit.
(Quelle: Lino Mirgeler / dpa)
Die USA bauen ihre Vorherrschaft im Wettstreit um die schnellsten Supercomputer der Welt weiter aus. Inzwischen belegen fünf Anlagen aus den USA Plätze unter den ersten zehn schnellsten Maschinen. Der von IBM produzierte Supercomputer «Summit» am Oak Ridge National Laboratory nimmt erneut den Spitzenplatz ein und kann mit einer Performance-Steigerung von 122,3 auf satte 143,5 Petaflops (Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde) den Abstand zu seinen Verfolgern weiter ausbauen.
Den zweiten Platz hat sich «Sierra» am Lawrence Livermore National Laboratoryin Kalifornien mit 94,6 Petaflops erobert und verdrängt damit den einstigen Spitzenreiter «Sunway TaihuLight» am Supercomputing Center in Wuxi in China (93 Petaflops) knapp auf den dritten Rang. Zuvor hatte China zwei Jahre lang die Liste angeführt, vor einem halben Jahr kehrten die USA mit «Summit» an die Spitze zurück.

Die Schweiz ist oben mit dabei

Unter die fünf leistungsstärksten Rechner weltweit schafft es auch ein System aus der Schweiz. «Piz Daint» des Swiss National Supercomputing Centre (CSCS) belegt im Ranking den fünften Platz. Der Cray-Supercomputer mit Nvidia-Tesla-P100-GPUs wurde im Herbst 2016 umfassend ausgebaut, womit dessen Leistung mehr als verdreifacht werden konnte. Aktuell liefert dieser 21,2 Petaflops.
Aufgeholt hat auch Deutschland. Die Anlage «SuperMUC-NG» am Leibnitz Rechenzentrum schafft es mit einer Rechenleistung von 19,8 Petaflops auf den achten Platz. Damit übertrifft der Lenovo-Rechner den vormaligen Spitzenreiter aus Deutschland, das modulare System «Juwels» am Jülicher Supercomputing Centre (6,2 Petaflops), deutlich. «Juwels» kommt nun auf Platz 26.
Die «Top 500»-Liste wird seit 26 Jahren halbjährlich jeweils zur Supercomputer Conference veröffentlicht, die diesmal in Dallas (Texas) stattfindet. Sie gilt noch immer als wichtige Messlatte in der Branche, obgleich manche Kritiker die Art der Messung nicht mehr für zeitgemäss ansehen. Die Leistung wird nämlich jeweils nach dem sogenannten Linpack-Benchmark ermittelt, der zum Beispiel die Effizienz einer Anlage nicht erfasst. Bei komplizierten Berechnungen wie Simulationen in der Klimaforschung oder dem maschinellen Lernen geht es aber vermehrt nicht mehr allein um eine schnelle Berechnung, sondern um eine für die verschiedenen Arbeitsschritte optimierte Nutzung der Rechenleistung.



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