«Connected Home over IP» 23.12.2019, 14:41 Uhr

Neuer Smart-Home-Standard in Arbeit

Die Branchengrössen Amazon, Apple und Google arbeiten gemeinsam mit der Zigbee Alliance an einem neuen Smart-Home-Standard, der als Open Source und abgabenfrei bereitstehen soll.
(Quelle: wordle.net)
Die Vernetzung von Geräten im Haushalt scheitert noch oft daran, dass die vielen unterschiedlichen Standards nicht kompatibel zueinander sind. Das soll sich schon im kommenden Jahr ändern. Neben Amazon, Apple und Google sind auch die folgenden Anbieter schon dabei: IKEA, Legrand, NXP Semiconductors, Resideo, Samsung SmartThings, Schneider Electric, Signify (früher Philips Lighting), Silicon Labs, Somfy und Wulian – siehe hier. Das Projekt namens «Connected Home over IP» will sicherstellen, dass jedes unterstützte Smart-Home-Gerät mit anderen Smart-Home-Geräten zusammenarbeitet und insbesondere unabhängig vom Smartphone mit den Sprachassistenten von Google, Amazon und Apple funktioniert.
Den ersten Entwurf des neuen Standards wollen die Technologie-Riesen Ende 2020 veröffentlichen. Der Standard soll neben den bestehenden Verbindungsprotokollen – wie Wi-Fi und Bluetooth – funktionieren und nicht versuchen, diese zu ersetzen. Tatsächlich sagt die Gruppe, dass Geräte wahrscheinlich Wi-Fi, Bluetooth Low Energy oder Thread (ein viel diskutiertes, aber wenig verwendetes Smart-Home-Protokoll) unterstützen müssen, um überhaupt mit dem System arbeiten zu können. Wie genau ein Gerät verbunden wird, hängt vom Hersteller ab.
Der Standard soll auch auf IP oder Internetprotokollen basieren. Das soll aber nicht bedeuten, dass alle Geräte direkt mit dem Internet verbunden sind. Stattdessen soll das IP-Protokoll den Nachrichtenversand von Gerät zu Gerät vereinfachen. Grossen Wert legt die Gruppe auch auf die Sicherheit des neuen Standards. Die Rede ist von «End-to-End-Sicherheit».
Wahrscheinlich ist, dass der neue Standard es schaffen wird, dass sich Geräten mit den drei etablierten Sprachassistenten verbinden können. Ob darüber hinaus auch Standardbefehle wie etwa das Dimmen von Licht, das Ändern der Temperatur und das Entriegeln einer Tür vereinheitlich werden, ist noch unklar.
Die Gruppe will sich laut CNBC zunächst auf physische Sicherheitseinrichtungen konzentrieren. Dazu gehören Rauchmelder, Türschlösser, intelligente Stecker, Sicherheitssysteme sowie Heizungs-/Klimasteuerungen. Andere Verbraucher und sogar kommerzielle Geräte sollen später folgen.

Bernhard Lauer
Autor(in) Bernhard Lauer



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