Ideal fürs Homeoffice 14.01.2021, 08:28 Uhr

Neue Notebooks auf der CES vorgestellt

Kann ein Virus die nächste Generation von Computern mitformen? Ja, sagen die Hersteller im Rahmen der digitalen Messe CES und zeigen Geräte, die besonders Pandemie-tauglich sein sollen.
Einer von vielen an der CES präsentierten Notebooks: Der Thinkpad X1 Titanium von Lenovo
(Quelle: Lenovo / dpa-tmn)
Viele Büroarbeiter hat es im März 2020 kalt erwischt: Keine oder nur eine schlechte Webcam im Notebook, knarzender Ton, Rückkopplungen, lahmer Akku. Das bislang immer noch gute Notebook war im Zeitalter von Corana, #stayathome und Homeoffice irgendwie an seine Grenzen geraten.
Mehr Licht für die Konferenz. Das HP Envy 14 nutzt den Bildschirm zum Ausleuchten von Gesichtern.
Quelle: HP / dpa-tmn
Die Hersteller können sich freuen: Durch mobiles Arbeiten daheim, Homeoffice oder andere hybride Arbeitskonzepte gibt es reichlich Tische aller Art zu bestücken. Ein Blick in den Heimelektronik-Index (Hemix) des Branchenverbandes gfu zeigt: Bis Oktober 2020 gab es ein Plus von gut 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bei Notebooks, gar 40 Prozent bei Monitoren.
Und die Modellgeneration 2021 soll den neuen Bedürfnissen vieler Menschen noch besser entgegenkommen. Das jedenfalls versprechen die Hersteller von Asus über Acer, Dell, HP, Lenovo und LG im Rahmen der digitalen Technikmesse CES. Ihre Businessmodelle geben einen Einblick, was bald auch in anderen Geräteklassen Standard sein könnte.
Zweites Display an Bord: Das Lenovo Thinkbook Plus Gen 2 hat ein verbessertes E-Ink-Display auf der Deckel-Oberseite.
Quelle: Lenovo / dpa-tmn

Fokus auf Webcam und Mikrofone

Videokonferenzen sind in vielen Büroberufen das neue Normal. Die Hersteller tragen dem mit lichtstarken und hochauflösenden Webcams Rechnung. HPs Envy 14 etwa kann den Bildschirm als Ringlicht für gut ausgeleuchtete Videokonferenzen nutzen, das HP Elite Dragonfly G2 hat eine Webcam mit fünf Megapixeln Auflösung. Immer mehr Modelle bieten nun auch endlich wirkliche Abdeckungen für die Kameras.
Das HP Elite Folio lässt sich unter anderem im Tabletmodus betreiben - mit Stift für Notizen.
Quelle: HP / dpa-tmn
Lenovos Thinkpads der X1 Carbon- und Yoga-Reihe unterstützen mit Dolby Voice eine neue Audiotechnik, die Videokonferenzen besser verständlich und weniger ermüdend gestalten soll. Dazu werden per Software etwa einzelne Stimmen besser voneinander getrennt oder Rauschen und Echos unterdrückt. Andere Modelle setzen auf zwei oder mehr Mikrofone oder entwickeln Lautsprecherlösungen mit bekannten Namen wie Bang & Olufsen oder Dolby.
Bei HP erkennt eine Technik namens Dynamic Audio, ob gerade eine Videokonferenz oder ein Film läuft - und stellt die Audioausgabe entsprechend ein. Per Klangkalibrierung kann der Computer sich sogar auf die Hörgewohnheiten einzelner Menschen einstellen.

Leichte und schlaue Geräte für mobiles Arbeiten

Wer ungeplant von daheim arbeitet, kennt das vielleicht: Im Laufe des Tages wechselt man öfter mal die Position. Vom Schlafzimmer in die Küche, später vielleicht auf die Couch - sei es, um spielenden Kindern, Küchengeräuschen oder arbeitenden Partnern auszuweichen. Besonders leichte Geräte sollen dabei unterstützen. Dabei kratzen etliche Geräte mit Startgewichten von 990 bis 1250 Gramm an der Ein-Kilo-Marke.
Dells Latitude 9420 ist besonders für Konferenzen geeignet, etwa durch automatische Lightoptimierung oder Weichzeichner für Hintergründe.
Quelle: Dell Technologies / dpa-tmn
Bei dieser täglichen Mikromobilität muss aber auch die Peripherie mitspielen. Gibt es etwa in einem der Zimmer einen Schreibtisch für Bildschirm, Tastatur und Maus? Die neue Generation von Bildschirmen hat da nur noch ein einziges USB-C-Kabel. Durch das fliesst nicht nur das Bild vom Computer zum Schirm, sondern auch Strom und Daten in den Rechner. So entfällt langes Entkabeln beim Umziehen an den Küchentisch. Sind schon Bildschirm und Tastatur vorhanden, tut es auch ein USB-C-Dock.
Höherer Bildschirm, grosse Tasten - LGs Gram-Notebooks sollen auf für längeres Arbeiten am Minicomputer taugen.
Quelle: LG / dpa-tmn

LGs Gram-Notebooks wollen mit grösseren Tasten bei der dauerhafteren Laptopnutzung unterstützen. Gerade kleine Modelle haben ansonsten gerne kleinere und enger zusammen liegende Tasten.

Neue Formfaktoren für mehr Platz auf dem Bildschirm

Früher gab es Monitore im 4:3-Format, dann kam 16:9 und nun sind 16:10 oder 3:2 im Business-Bereich häufiger das Format der Wahl. Sie sorgen für mehr Pixel auf fast dem gleichen Raum und für weniger Gescrolle, weil einfach mehr vertikaler Raum vorhanden ist.

Neben LGs neuen Gram-Modellen gehen auch Dell mit dem Latitude 9420, HP mit dem Envy 14 und Lenovo mit den Thinkpads X1 Titanium Yoga und X1 Carbon sowie dem IdeaPad 5 Pro den Weg zum höheren Display. Lenovos ThinkBook Plus Gen2 hat zusätzlich noch ein monochromes E-Ink-Display auf der Oberseite des Notebookdeckels. So lassen sich viele Programme stromsparend nutzen, ohne den Rechner aufzuklappen.
Lenovos neues Thinkpad X1 Carbon setzt auf mehr Pixel auf dem Bildschirm. Das neue Displayformat ist 16:10 für etwas mehr Platz nach oben.
Quelle: Lenovo / dpa-tmn
Neben vielen Convertible-Modellen, die sich vom Laptop zum Tablet klappen lassen, gibt es mit dem HP Elite Folio ein weiteres interessantes Konzept. Bei dem 13,5 Zoll grossen Notebook mit Qualcomm-Prozessor lässt sich der Bildschirm nach vorn klappen, so dass mit dem mitgelieferten Stift darauf gezeichnet werden kann. Die 180-Grad-Aufhängung erlaubt auch komplettes Umklappen des Displays in den Tabletmodus.

Schlaue Dinge passieren im Hintergrund

Künstliche Intelligenz an ungeahntem Ort gibt es zum Beispiel bei HP. Sensoren erkennen etwa, wann der Rechner in den Sparmodus schalten kann. Zum Beispiel wenn eine typische Sofaposition erkannt wird und Vollgas nur für einen warmen Schoss sorgen würde. Erkennen die Sensoren und gekoppelte Software eine feste Oberfläche und vielleicht noch angeschlossene Tastatur, Maus und Bildschirm, ist Zeit für volle Leistung.
Das HP Elite Folio kann mit seinem Displayscharnier in drei Modi genutzt werden. Hier als Tablet mit Anschluss an einen externen Bildschirm.
Quelle: HP / dpa-tmn
Software im Hintergrund erkennt aber auch, wenn der Rechner aufgehoben oder aus einer Tasche genommen wird. Dann wird das Gerät schon einmal hochgefahren und steht nach dem Aufklappen schneller zur Arbeit bereit.
Lenovos Geräteverwaltungs-Software Vantage für Thinkpad und Co. wird im Laufe des Jahres neue Funktionen zur besseren Trennung von privater und beruflicher Nutzung erhalten.



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