Nachhaltigkeit von Akkus im Fokus

Persönliche Beratung lohnt sich

Der Kundenkomfort ist neben der Umweltfreundlichkeit einer der weiteren Schwerpunkte der EQM. Nicht nur die Online-Suche nach einem Produkt, die durch den «Akkufinder» vereinfacht wird, auch der persönliche Support ist Wahlen wichtig. Er erlebe es regelmässig, dass Kundinnen und Kunden dankbar seien, dass man sich auch am Telefon oder in der persönlichen Beratung Zeit für sie nehme. Darin sieht die EQM eine ihrer Stärken auf dem Markt. Jede Person, die sich meldet, kriegt ein persönliches Gespräch, Chatbots sind keine im Einsatz. Der Fokus auf den Support lohne sich auch wirtschaftlich.
Die Akkuanbieterin für E-Bikes hat ihren Sitz im luzernischen Ebikon
Quelle: EQM
Der Grossteil der potenziellen Kunden, die direkt beraten werden, kaufe dann auch bei der EQM. «Ich möchte, dass der Kunde zufrieden ist und das Produkt verwenden kann. Nicht nur beim Erstkauf, sondern auch langfristig». Diese langfristige Bindung sei wichtig, da die Akkus eine durchschnittliche Lebensdauer von vier bis sechs Jahren haben, während Wahlen schon Kunden bediente, die einen neuen Akku für ihr 14 Jahre altes E-Bike kaufen wollten.

Expansion in Europa geplant

Zur Zeit bedient das Start-up aus dem luzernischen Ebikon den Schweizer und seit Anfang des Jahres auch den deutschen Markt. EQM profitiert davon, dass die Schweiz gewisse Schutzmechanismen bietet, was die Konkurrenzsituation anbelangt. Während Konkurrenten wie die Migros aufgrund ihrer Grösse mehr Preisspielraum haben, sieht Wahlen das Verhalten im Schweizer Markt eher als ein «Leben und leben lassen». Wer mit einem guten Angebot auf den Markt komme, könne sich durchsetzen. «Gerade in der Schweiz zählt nicht nur das Produkt, sondern das Gesamtpaket».
Die Schweiz trägt momentan auch den Hauptteil zum Umsatz der EQM bei, doch das kann sich bald ändern: Allein durch das grössere Marktpotenzial könnte Deutschland die Schweiz schnell ablösen, obwohl dort die E-Bike-Quote tiefer als hierzulande ist.
Zusätzlich plant die EQM für das Jahr 2023 die Lancierung von «Akku4bikes» in Frankreich, Holland und Italien. Bei diesem Unterfangen arbeitet der Akkuverkäufer mit externen Partnern zusammen, da die EQM wie viele andere den Fachkräftemangel spürt.

Lieferkettenprobleme beschleunigen Trend

Ein Trend, den Wahlen für den gesamten europäischen Markt sieht, ist, dass Personen dazu tendieren, ihren E‑Bikes ein längeres Leben zu geben als noch vor einigen Jahren. Dieses Denken könnte laut Wahlen von der momentanen Inflation, der Angst vor einer weiteren Teuerung und Problemen in den Lieferketten beeinflusst sein. Da helfe es natürlich, wenn statt eines kompletten Neukaufs einfach ein Ersatzakku besorgt werden könne. In der jetzigen Situation überlege sich ein potenzieller Kunde die Anschaffung eines neuen E-Bikes für 5000 bis 6000 Franken sehr gut. Das mache einen neuen Akku, selbst wenn dieser bis zu 1500 Franken kostet, gleich deutlich attraktiver. Und gerade weil heutige Akkus praktischerweise auch in viele ältere Bike-Modelle passen, bestehe ein grosses Potenzial, den alten Drahteseln ein verlängertes Leben zu schenken. Das komme die Kundinnen und Kunden nicht nur hunderte bis tausende von Franken günstiger zu stehen, sondern sei auch um ein Vielfaches nachhaltiger.




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