07.07.2005, 11:11 Uhr

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Fraunhofer-Forscher setzen 3D-Magnetsensoren ein, um elektronische Bremsen schneller und zuverlässiger zu machen.
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Der 3D-Sensor der Fraunhofer-Tüftler bestimmt die Joystick-Position. (Bild: Fraunhofer)
Bei einer Vollbremsung im Strassenverkehr entscheiden Sekundenbruchteile über den Ausgang des Manövers. Dabei ist nicht nur die Reaktionszeit des Lenkers, sondern auch jene der Bremsvorrichtung ausschlaggebend. Bei aktuellen elektronischen Bremsen wird beim Tritt auf das Pedal über eine Mechanik eine Scheibe verdreht. Magnetfeldsensoren, die in der Nähe dieser Scheibe platziert sind, messen die Winkelgeschwindigkeit und überset-zen sie in ein elektronisches Signal für die Steuerung der Bremse. Dies kostet aber Zeit.
Forscher des Fraunhofer Ins-tituts setzen jetzt ihren 3D-Mag-netfeldsensor ein, um die Auslenkung des Pedals sofort in elektronische Signale umzuwandeln. Der Sensor, der bereits für andere Anwendungen, etwa für Joysticks, zum Einsatz kommt, befindet sich auf einem Chip, auf dem auch die Auswertungselektronik untergebracht ist. Er sitzt unter dem Pedal und misst das Magnetfeld in allen drei Raumrichtungen auf bis zu 0,1 Grad genau. Weil auf den Übersetzungmechanismus verzichtet werden kann, wird die Signalkette bis zur Computersteuerung durchgängig digital. Damit sollen die Bremsen schneller reagieren, zuverlässiger und auch günstiger werden, weil sich die Sensoren mit einem Standardverfahren auf den Chip bannen lassen.
Claudia Bardola


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