SBB 02.07.2023, 16:41 Uhr

SBB-Lokpersonal erhält neue Anzeige für mehr Pünktlichkeit

Eine neue Anzeige im Führerstand zeigt die Pünktlichkeit des Zuges an und kann zudem helfen, Energie zu sparen.
Die Pünktlichkeitsanzeige ist in den elektronischen Assistenten für das Lokpersonal integriert worden.
(Quelle: Schweizerische Bundesbahnen SBB)
Die Zugdichte auf dem Schweizer Schienennetz hat zugenommen und wird weiterhin zunehmen. Umso wichtiger wird die Pünktlichkeit im Bahnbetrieb. Nach eigenen Angaben erreichen heute 93 von 100 SBB-Zügen ihr Ziel pünktlich – was einer Verspätung von maximal drei Minuten entspricht.
Um den Fahrplan auch künftig so gut wie möglich einzuhalten, haben die Lokführerinnen und Lokführer der SBB jetzt eine neue Anzeige im Führerstand erhalten, welche die Pünktlichkeit ihres Zuges anzeigt. Das Lokpersonal sieht nun auf einen Blick die Abweichung ihres Zuges gegenüber dem Fahrplan sekundengenau. «Der Lösungsansatz der neuen Anzeige basiert auf einer optimalen Verbindung von Mensch und Technik», schreiben die SBB im Blog.
Das System berechnet ein optimales Fahrprofil für den Zug. Das Personal kann vor der Abfahrt die optimale Fahrstrategie wählen, um sich im Bahnverkehr konfliktfrei einzufügen. Die Pünktlichkeitsanzeige liefert während der Fahrt bei jedem Hauptsignal sekundengenaue Angaben. Wenn beispielsweise Regen auf den Schienen für eine langsamere Beschleunigung sorgt, ist eine rasche Korrektur möglich.
Das neue System soll aber auch Energie sparen. Je pünktlicher die Züge fahren, desto weniger Energie brauchen sie. Am energieintensivsten sei das Beschleunigen eines Zuges. Je mehr unnötiges Bremsen vermieden werden kann, desto weniger Energie verbraucht der Zug.
Die neue Pünktlichkeitsanzeige wurde bereits im April 2023 eingeführt. Für umfassende Auswertungen sei es noch zu früh. «Die ersten Messungen zeigen allerdings einen klaren Trend zu weiteren Verbesserungen der Pünktlichkeit», heisst es im Blog weiter. Die Entwicklung der Anzeige kostete rund 400'000 Franken. Die SBB erwarten, dass diese Kosten in ca. einem halben Jahr durch die Energieeinsparungen wettgemacht sind.


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