Frühjahrsversion 24.05.2019, 11:05 Uhr

Diese Features bringt das Mai-Update für Windows 10

Diese Woche wurde das Mai-Update für Windows 10 offiziell ausgerollt. Computerworld hat schon mal Hand angelegt und die wichtigsten Features ausprobiert.
(Quelle: Microsoft)
Länger als erwartet musste die Windows-Community auf das vermeintliche April-Update warten. Nun ist daraus das Mai-Update geworden, die Build 1903. Es kommt allerdings in Wellen, viele warten noch darauf. Wir haben an dieser Stelle bereits einen Blick auf die wichtigsten Neuerungen geworfen, die das Mai-Update mitbringt.

Bevor Sie sich das Update holen

Das neue Update erfordert viel Speicher
Quelle: NMGZ
Noch ist das Update nicht auf allen PCs ausgerollt. Das kann auch an fehlendem Speicher liegen: Für die 32-Bit-Varianten von Windows 10 bis zu der im vergangenen Herbst erschienenen Version 1809 nennt Microsoft als Mindestvoraussetzung weiterhin 16 GB Speicherplatz und für die 64-Bit-Variante 20 GB. Mit der neuen Version 1903 hebt der Hersteller die minimalen Speichervoraussetzungen sowohl für die 32-Bit- als auch für die 64-Bit-Version jedoch auf rund 32 GB an.
Während das für die meisten Desktop-PCs kein Problem sein dürfte, da auch günstige Computer heutzutage in der Regel mit mindestens einer 500 GB oder gar 1 TB grossen Festplatte und teilweise zusätzlich mit einem 256 GB grossen SSD ausgestattet sind, sieht die Situation bei tragbaren Rechnern anders aus. Hier gibt es noch immer Modelle mit nur insgesamt 128 GB oder sogar nur 64 GB Speicherplatz. Microsoft selbst bietet zum Beispiel das aktuelle Surface Pro 6 auch in einer Variante mit nur 128 GB Speicherplatz an.

Reservierter Speicher

Einer der Gründe für den erhöhten Speicherbedarf von Windows 10 ab Version 1903 dürfte die neue Funktion Reserved Storage sein. Das Betriebssystem reserviert dann etwa 7 GB Speicherplatz, um dort Updates, Anwendungen, temporäre Dateien und Systemdaten zwischenzuspeichern. Damit will das Unternehmen sicherstellen, dass für wichtige Prozesse des Betriebssystems immer ausreichend freier Speicher vorhanden ist. Ohne diese Funktion sei es in der Vergangenheit immer wieder zu Instabilitäten gekommen, wenn Windows nicht mehr ausreichend Speicherplatz zur Verfügung stand, um anstehende Aufgaben zu erfüllen.

Achtung: Backup nicht vergessen!

Mit der länger andauernden Testphase und dem grösseren Kreis von Testusern versucht Microsoft, die Risiken zu minimieren. Das ist lobenswert. Trotzdem ist es unserer Erfahrung nach ratsam, vor dem Update die wichtigsten Daten auf externe Speichermedien zu ziehen oder in die Cloud zu schicken.

Neue Patch- und Update-Politik

Updaten, wann der User will ...
Quelle: NMGZ
Änderungen gibt es bei den Updates. So wurden Sicherheits-Updates von den Funktions-Updates getrennt. Die Funktions-Updates sind kein Muss mehr, auch nicht für Windows-Home-User. Die Funktions-Updates werden im Update-Menü angezeigt und können autonom angestossen werden – oder eben nicht. Auch werden die neuen Versionen erst dann eingespielt, wenn die vorherige Version nicht mehr supportet wird. Diese Funktion wird übrigens schon für die Versionen 1803 und 1809 ausgerollt.
Gleichzeitig gibts für Home-User eine Update-Pause-Funktion. Zum einen kann man bis zu fünfmal hintereinander das Update verschieben. Die Verschiebeperiode dauert 7 Tage. Nach Adam Riese kann die Pause-Phase also bis zu 35 Tage andauern. Zusätzlich wird die Nutzungszeit, also die festgelegte Zeit, in der auf keinen Fall ein Update eingespielt werden darf, individualisiert. Windows soll sich selbstständig an die Nutzerzeiten anpassen. Updates sollen zukünftig auch nicht mehr für Speichernot sorgen, dafür sorgt eine neue Storage-Funktion.

Ciao Cortana!

Die Assistentin Cortana muss ihren Platz räumen. Zumindest in der Suchfunktion. Cortana bekommt eine separate Schaltfläche und verrichtet dort ihren Dienst.

Neues Startmenü

Das Startmenü ist schlanker
Quelle: NMGZ
Das Startmenü trainiert offenbar für den Sommerbody. Deutlich weniger überladen, schlanker an Apps und Funktionen soll es werden. Gewisse vorinstallierte Apps, die sich vorher nicht deinstallieren liessen, sollen nun nachgiebiger sein. Auch soll es weniger mit anderen Systemprozessen in Konflikt kommen und dadurch fehlerfreier und schneller sein.

Light Theme

Das Light-Theme sorgt für eine hellere Umgebung
Quelle: NMGZ
Wer A sagt, muss auch B sagen: Im letzten Update kam ein Dark Mode, nun kommt ein sogenannter Light Mode, der für Startmenü, Taskleiste, Action Center etc. hellere Farben in petto hat, sprich, diese Menüs heller darstellt.

Sandbox, Fehlermeldungen, Terminal und Fazit

Sandbox: Dateien testen ohne Gefahr

In der geschützten Sandbox kann Software zweifelhafter Herkunft gefahrlos getestet werden
Quelle: NMGZ
Die vom produktiven System isolierte Sandbox gibt es für Anwender von Windows 10 Professional. Dort können Software-Experimente durchgeführt, beispielsweise Apps ausprobiert werden, deren Herkunft oder Funktionsweise nicht gänzlich geklärt ist. Ohne Risiko eines Schadens am System.

Informative Fehlermeldungen

Aus den Fehlermeldungen soll man künftig schlauer werden
Quelle: NMGZ
In jedem Bluescreen werden dem User einfache, verständlich formulierte Lösungsansätze für das vorliegende Problem geliefert. Auch ein Link zu einem Datenbank-Eintrag zum jeweiligen Fehler wird mitgesendet.

Neues Terminal

Auch mit von der Partie ist ein überarbeitetes Kommandozeilenfenster. Dieses macht alle Unicode-Zeichen lesbar – eine bekannte Schwäche bisher – und soll sogar Emojis darstellen können. Für mehrere Eingabeaufforderungsfenster zugleich ist ein Tab-System entwickelt worden, wie man das von Browsern her kennt. Mehrmaliges Aufrufen erübrigt sich also. Zudem soll das Layout individualisierbar sein. Das Terminal, welches für CMD, PowerShell und für Windows for Linux einsetzbar sein soll, kommt aber nicht in der ersten Update-Welle, sondern soll erst ab Juni verfügbar sein – als Preview-Version. Über eine allfällige Abwärtskompatibilität des GitHub-Projekts ist noch nichts bekannt.

Fazit

Vor allem die Updates im Bereich der Updates sind sehr spannend. Ein optisch und funktionell schlankeres Startmenü stösst bei mir persönlich auch auf Wohlwollen – und Cortana, sorry, weint ohnehin kaum jemand eine Träne nach. Ich denke, Microsoft macht hier einen weiteren Schritt hin zu einer guten Usability.



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