Studie
25.02.2020, 17:15 Uhr

Open Source legt im Business-Umfeld zu

Noch ist bei Unternehmen mehr proprietäre als quelloffene Software im Einsatz. Laut einer Red-Hat-Studie bahnt sich diesbezüglich in den nächsten Jahren ein Umschwung an.
(Quelle: Pexels)
Im Business-Umfeld setzt man zunehmend auf Open Source. Bei proprietärer Software scheint sich hingegen ein deutlicher Abwärtstrend abzuzeichnen – zumindest gemäss der Studie «The State of Enterprise Open Source 2020» von Red Hat. Der Anbieter liess dafür im letzten Jahr insgesamt 950 IT-Leader aus den USA, Grossbritannien, Lateinamerika und Südostasien befragen. Sie sind laut Angaben des Unternehmens vorgängig nicht darüber informiert worden, dass die Studie von Red Hat gesponsert wird. Die Studie «The State of Enterprise Open Source» ist nun zum zweiten Mal erschienen.
Laut der Red-Hat-Studie aus dem letzten Jahr machte der Anteil proprietärer Software bei den befragten Unternehmen damals noch mehr als die Hälfte aus. Innert Jahresfrist sank dieser nun auf 42 Prozent. Und der Anteil soll sich künftig weiter verringern. Die Befragten schätzen, dass proprietäre Software bis in zwei Jahren nur noch 32 Prozent ihres gesamten Software-Stacks ausmachen wird. Zum Vergleich: Im selben Zeitraum soll der Anteil von Open-Source-Software von 36 auf 44 Prozent ansteigen, so die Prognose. Insgesamt halten der Umfrage zufolge aktuell 95 Prozent der Befragten Open Source für eine wichtige Komponente einer Infrastruktur-Softwarestrategie.
Während die Open-Source-Nutzung zulegt, zeichnet sich bei proprietärer Software ein Abwärtstrend ab
Quelle: Red Hat

Beliebte Einsatzbereiche

Den Auswertungen von Red Hat zufolge wird quelloffene Software auch zunehmend in Bereichen eingesetzt, die entscheidend für das Business sind. So gaben 52 Prozent der IT-Entscheider an, dass sie Open-Source-Software für Sicherheitsanwendungen nutzen. 51 Prozent der Befragten setzen auf quelloffene Cloud-Management-Tools. Dicht dahinter folgen Datenbanken (49 %) sowie Big-Data- und Analytik-Anwendungen (47 %). Für die Open-Source-Nutzung spricht laut der Studie nicht nur die Kosteneffizienz. Tatsächlich gaben die Befragten als entscheidenden Faktor für den Einsatz die höhere Softwarequalität an. In die Top drei schaffte es hierbei noch die bessere Sicherheit.
Allerdings gibt es auch Gründe, die Unternehmen daran hindern, auf Open Source zu setzen. Am häufigsten gaben die befragten IT-Leader an, aufgrund der Sicherheit, des Supports und der Kompatibilität darauf zu verzichten.

Vorteile der Cloud nutzen

Thema ist in der Studie auch die Cloud: Den Umfrageergebnissen zufolge ist das Cloud Computing mittlerweile bei vielen zu einem integralen Bestandteil der Geschäftsstrategie und der IT-Architektur geworden. Knapp zwei Drittel der befragten Unternehmen setzen auf einen hybriden Ansatz. Vom Rest plant mehr als die Hälfte, innerhalb der nächsten zwei Jahre eine hybride Cloud-Infrastruktur einzuführen.
In diesem Zusammenhang schreibt eine Mehrheit freier Software eine besondere Bedeutung zu. 83 Prozent der Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer sagen nämlich, dass Open Source ein entscheidendes Element ist, um die Vorteile von Cloud-Architekturen ausschöpfen zu können.



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