Eine Software für alle Dokumente

Bild-​ und Spracherkennung

Die Lösung von BLP Digital ist die Kombination von zwei Technologien: Bild-​ und Spracherkennung. Während einige Algorithmen den Text analysieren, untersuchen andere das Dokumentenbild auf Pixelebene. «Damit können wir den Text in Bezug zu seiner Position im Dokument bringen», sagt Sven Beck. Auf diese Art und Weise können Tabellen erkannt und nachgebildet werden. Zusätzlich bilden parallel laufende Prozesse eine Art doppelte Naht: Stimmen ihre Resultate überein, ist das Ergebnis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit richtig. Wir verwenden unterschiedliche Algorithmen für dieselbe Aufgabe. Dadurch beseitigen wir Unsicherheiten», so Sven Beck.
Mögliche Kunden von BLP finden sich in allen Branchen, wo administrative Prozesse viele Ressourcen verschlingen. Eine Herausforderung für das Start-​up wird es denn auch sein, die richtigen Märkte zum richtigen Zeitpunkt zu bearbeiten. Bereits gestartet sind die Jungunternehmer in der produzierenden Industrie. Denn dort kennen sie sich aus: Die Brüder stammen aus einer Unternehmerfamilie aus Deutschland: ihre Eltern führen einen Hersteller für Ressourcen-​Planungs-Software, der vor allem Kunden dieser Branche bedient. Vor BLP Digital hatten Tim und Sven Beck bereits erfolgreich ein Startup im Bereich Augmented Reality gegründet, das sie nun in andere Hände gegeben haben.
Bereits sehr früh führte das Team viele Gespräche mit der Industrie. Daraus resultierten die ersten Piloten und Umsätze für BLP Digital. Derzeit sind die mittlerweile 10 Mitarbeitenden hauptsächlich mit der Integration der eigenen Software in erste ERP-​Systeme beschäftigt. Unterstützt werden sie mitunter von Stefan Feuerriegel, ETH-​Professor für Wirtschaftsinformatik. Damit werden die rund 50 bestehenden Kunden bereits automatisch Rechnungen und Lieferscheine bearbeiten können.
Gegen Ende Jahr plant das Start-​up erstmals, Investoren an Bord zu holen – zurzeit finanziert es sich aus eigenen Mitteln sowie Förderzuschüssen von Innosuisse. Mit dem zusätzlichen Geld sollen weitere Mitarbeitende an Bord geholt werden. «Dann können wir nächstes Jahr weitere Dokumententypen für neue Branchen automatisieren», sagt CEO Tim Beck.
Dieser Artikel ist zuerst bei ETH News erschienen.

Autor(in) Andres Eberhard, ETH-News



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