Worldline-Terminals und Smartphone 07.07.2021, 06:03 Uhr

Bezahlen ohne Handy-Netz neu bei bofrost

Europas Marktführer für Tiefkühlkost hat seine Zahlungssysteme erneuert. bofrost Suisse setzt neu auf Worldline-Terminals und Smartphones. Sie arbeiten auch ohne Verbindung zum Handy-Netz.
Die rund 130 bofrost-Verkaufsfahrer in der Schweiz setzen neu auf die Bezahlinfrastruktur von Worldline
(Quelle: Bofrost)
Schon seit mehr als 50 Jahren liefert bofrost Tiefkühlkost und Speiseeis an die Haustüren der Konsumenten. Die Heimlieferungen von Lebensmitteln haben während des Lockdowns noch an Popularität gewonnen. Als europäischer Marktführer hat bofrost im vergangenen Jahr signifikant Kunden neu hinzugewonnen, sagt Titus Steinegger, Leiter Supply Chain Management von bofrost Suisse. Er und seine Kollegen haben während des vergangenen Jahres auch ein IT-Projekt gestemmt: Die Implementierung eines neuen Bezahlsystems für die rund 130 bofrost-Verkaufsfahrer in der Schweiz.
In der Vergangenheit bestand die IT-Ausrüstung in den Kühlfahrzeugen von bofrost Suisse aus einem Windows-Handheld für Kasse und Warenwirtschaft sowie einem Terminal plus einem Drucker. Neben der technischen Anfälligkeit der verschiedenen Geräte stellten auch die Konnektivität zum Mobilfunknetz und der Datenaustausch zwischen den Devices je länger, je mehr Herausforderungen dar. Hinzu kam die Anforderung, dass die bofrost-Mitarbeitenden in der Lage sein sollten, jederzeit Kaufbelege zu drucken – beispielsweise bei Barzahlungen.

Mobil drucken, offline Zahlen

Steinegger sondierte mit der Unterstützung der IT-Abteilung von bofrost Italia S.p.A. den Markt für mobile Zahlungslösungen. Am Ende der Evaluation überzeugte die Verantwortlichen das Angebot von Worldline. Die Lösung war bereit für den mobilen Druck und unterstützte auch Offline-Transaktionen. «Unsere Pläne waren sehr ambitioniert und wir hatten klare Vorstellungen davon, was wir von einer integrierten Bezahllösung erwarten. Unsere Verkaufsfahrer hatten früher verschiedene Geräte im Einsatz, was immer wieder eine Herausforderung beim Datenaustausch war», erinnert sich Steinegger.
In einem ersten Schritt wurden die bestehenden Terminals in allen Fahrzeugen gegen das Mobil-Terminal yoximo ausgetauscht. Dieses bietet neben WLAN auch einen integrierten Thermodrucker, was die bestehenden Printer überflüssig macht. Die Schnelligkeit des Belegdruckers und die kurzen Transaktionszeiten sollen für verzögerungsfreie Bezahlvorgänge sorgen. Weiter nimmt das yoximo-Terminal auch dann Zahlungen entgegen, wenn keine SIM-Verbindung besteht. Sobald wieder Konnektivität vorhanden ist, werden die Buchungen automatisch verarbeitet.
Die bofrost-App (oben) und das yoximo-Terminal beim Bezahlen
Quelle: Bofrost
In einem nächsten Schritt führte bofrost Android-Smartphones ein. Sie erlauben den Verkäufern einerseits die direkte Kommunikation mit den Kunden. Andererseits ermöglichen sie die Nutzung weiterer Marketingfeatures in der speziell programmierten bofrost-App.
In einem letzten Schritt wurden die yoximo-Terminals an die Smartphones der bofrost-Verkaufsfahrer angebunden, womit ein zuverlässiger Datenaustausch sichergestellt werden soll. Dabei wurde die TIM-Schnittstelle (Till Integrated Module) von Worldline genutzt. Mit TIM kommuniziert die bofrost-App automatisch und sicher mit den mobilen Zahlungsterminals. «Durch die neuen yoximo-Terminals und die Anbindung an unsere App konnten wir die Infrastruktur reduzieren und gleichzeitig die Funktionalität erweitern», zeigt sich Steinegger begeistert.

Kunden und Mitarbeiter zufrieden

Dank der direkten Kooperation zwischen bofrost Suisse und Worldline wurde das Projekt innerhalb kurzer Zeit realisiert. Nur wenige Monate lagen zwischen den ersten internen Tests und dem Rollout im September und Oktober 2020. Die Unternehmen haben gemeinsam eine Komplettlösung erarbeitet, welche die Hardware reduziert und eine sichere Verbindung zwischen den verschiedenen Devices herstellt. Anfängliche Zweifel von bofrost an der Batteriekapazität der Terminals konnten in Labortests ausgeräumt werden. «Worldline war mehr als nur ein Partner für elektronische Zahlungen und unterstützte bofrost auch bei der Verbesserung des Verkaufsprozesses», betont Steinegger.
“Die Verkaufsfahrer benötigen weniger IT und können mehr Bezahloptionen anbieten„
Titus Steinegger, bofrost Suisse
Neu sind alle Verkaufsfahrer mit den yoximo-Terminals bestückt und mit Android-Smartphones ausgestattet. «Das Feedback von den Verkaufsfahrern ist durchwegs positiv», so der Manager. Die neue Lösung deckt alle in der Schweiz gängigen Zahlungsmittel ab, sodass der Kunde in der Wahl der Zahlungsart flexibel ist. Neu möglich sind bargeldlose Zahlungen (mittels Karte, Smartphone, Smartwatch etc.) sowie Barzahlung – beides jeweils mit und ohne Belegdruck.

Flexibel und mobil ist die Zukunft

Für Worldline stand bei dem Projekt im Vordergrund, bofrost optimal zu unterstützen. «Am Ende eines nahtlosen Einkaufserlebnisses muss das Bezahlen mindestens ebenso glatt ablaufen, idealerweise völlig in den Hintergrund rücken. Wir von Worldline haben uns gerne der Herausforderung gestellt, für bofrost eine ebenso einfache wie effiziente Lösung zu finden», sagt Roger Niederer, Chief Market Officer Merchant Services bei Worldline.
Vonseiten bofrost ist zwar das Projekt mittlerweile abgeschlossen, die Entwicklung aber keineswegs zu Ende. «Wir beobachten die Situation, um zu verstehen, wie sich der Markt für elektronische Zahlungen künftig entwickeln wird», führt Steinegger aus. Seiner Meinung nach werden momentan weltweit die Weichen für den Zahlungsverkehr gestellt. «Gefragt sind auf jeden Fall mobile, flexible Modelle, die sicher und einfach handhabbar sind», doppelt er nach. Die neue Kombination aus Zahlungsterminal und Smartphone-App ist ein Schritt in diese Zukunft.



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