19.03.2010, 10:03 Uhr
Raubkopierer muss Schadenersatz leisten
Microsoft kann einen neuen Erfolg gegenüber Software-Piraten verbuchen. Ein Raubkopierer muss Schadenersatz in Höhe von einer halben Million Euro leisten - zudem läuft ein Strafverfahren gegen ihn.
Bei dem Raubkopierer handelt es sich laut Angaben von Microsoft um einen Software-Händler aus Norddeutschland, der mehrere tausend selbstgebrannte Datenträger zusammen mit gebrauchten Microsoft-Echtheitszertifikaten verkauft hatte.
Microsoft konnte den Raubkopierer über den Produktidentifikationsservice ermitteln, bei dem Anwender die Echtheit einer Software gratis überprüfen können. Der betreffende Händler setzte laut Microsoft einen besonders leistungsfähigen Brenner ein, um die Raubkopien selbst herzustellen. Diese lieferte er dann mit gebrauchten Echtheitszertifikaten aus, welche die Bezeichnung «COA» (Certificate of Authenticity) tragen.
«Schon die Herstellung und der Vertrieb der gebrannten CDs waren rechtswidrig. Auch der Handel mit COAs ist verboten, da sie zur Kennzeichnung von echter Microsoft-Software verwendet werden», so Swantje Richters von Microsoft Deutschland.
In den vergangenen zehn Jahren haben die Redmonder mehr als 240'000 Produkte über den Produktidentifikationsservice überprüft, wobei sich über 93 Prozent als illegal erwiesen. Im betreffenden Fall hat Microsoft - nach der Feststellung, dass es sich um gefälschte CDs handelt - die Räumlichkeiten des Händlers aufgrund einer gerichtlichen Anordnung durchsuchen lassen. Dabei wurden neben dem Hochleistungsbrenner auch zahlreiche Raubkopien sichergestellt.
Microsoft beantrage aufgrund der Schadenshöhe eine Pfändung der Bankkonten und anderer Vermögenswerte. Zivilrechtlich einigte sich Microsoft mit dem Händler: Er muss einen Schadensersatz in Höhe von 500'000 Euro leisten. Das Strafverfahren gegen den Händler ist aber noch nicht entschieden.