17.02.2006, 07:32 Uhr

Warum Vinyl-Nostalgie im MP3-Zeitalter Sinn macht

Bei all dem Getöse um MP3, Ipods und Musiktauschbörsen wird leicht vergessen, dass unlängst das einzig wahre Speichermedium für Musik Vinyl hiess.
Doch die vernichtende Modernisierungswelle der Bits und Bytes hat die Schallplatten fast restlos in Keller und Winden geschwemmt, wo sie nun ein staubiges Dasein fristen. Wozu die sentimentale Erinnerung an die kratzigen Scherben, die einst vor langen - wenn auch guten - Zeiten aufgelegt wurden? Zumal sie uns doch in digitaler, scheinbar unvergänglicher Frische aus dem Web ertönen? Wer solch ketzerische Fragen stellt, den wird der Plattenleger älteren Semesters treffsicher einen ahnungslosen Jüngling nennen, für den Musik jenseits von CD und Harddisk schlicht unvorstellbar ist. Denn nur Eingeweihte wissen: Noch lange nicht sind all die alten Aufnahmen auf CD oder im Web erhältlich - ein Manko, das vor allem für den modernisierungswilligen Sammler ein Problem darstellt. Jene, die sich also fragen, wie die alten Scheiben auf den Ipod zu bringen sind, seien nun beruhigt: Es existiert eine ganze Fülle von Geräten, Tools und Tricks, um Vinyl zu digitalisieren, angefangen vom Plattenspieler mit integriertem CD-Recorder über externe Phono-Signalvorverstärker bis hin zur Aufnahmesoftware mit Filterfunktionen gegen Knistern und Knastern.
Michael Keller


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