23.05.2006, 17:41 Uhr

Unbeliebter Architekturwechsel

Vistas frische Authentifizierungsarchitektur bereitet sowohl Drittherstellern als auch Unternehmensanwendern Kopfzerbrechen.
Vista, Microsofts kommendes Betriebssystem, soll mit ausgeklügelten Security-Funktionen punkten. Unter anderem wird Vista gemäss den Redmondern mit einem sichereren Authentifizierungssystem daherkommen. Doch genau dieser Umstand könnte jenen Unternehmen Kopfzerbrechen bereiten, die Windows-basierte Zutrittskontrollsysteme von Drittherstellern im Einsatz haben. Grund dafür sind die gründlichen Renovationsarbeiten, die die Gates-Company derzeit an ihrer zentralen Windows-Logon-Architektur vornimmt. Anbieter von Authentifizierungssystemen klagen nun, dass sie ihren Code komplett umschreiben und an das frische Gebilde namens Winlogon Re-Architecture anpassen müssten. Die ISV (Independent Software Vendors) bemängeln im Weiteren, dass diese in der Beta-Version von Vista noch nicht vollständig integriert sei. Mit diesem Release erfuhren die ISV offenbar auch erstmals, dass das Modell Gina (Graphical Identification and Authentification), mit dem sie ihre eigenen Systeme an die Windows-Authentifizierungs-Architektur koppeln konnten, in der Versenkung verschwinden und durch ein Modul namens Credential Providers ersetzt werden soll. Dieser Architekturwechsel betrifft auch die Firmenanwender, die auf eine starke Authentifizierung mit biometrischen Systemen, Token, Single-Sing-on oder anderen Verfahren setzen. Gemäss den ISV müssten diese mit intensiven Testphasen rechnen. Ausserem müssten sie während der Migration wohl mit zwei unterschiedlichen Authentifizierungsumgebungen arbeiten. Microsoft stellt die Fleissaufgaben, die Dritthersteller und Anwender zu leisten haben, nicht in Abrede: «Sowohl ISV als auch Unternehmen kommen aber nicht darum herum. Langfristig erreichen sie damit aber höhere Flexibilität, Stabilität und Konsistenz», so Austin Wilson von Microsofts Sparte Windows Clients. «Verschwinden werden auch die Probleme mit Gina, die bisher bei neuen Service Packs oder Updates aufgetaucht sind», so Wilson.
Michael Keller



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