Gegen Drittanbieter-Cookies 05.06.2019, 06:04 Uhr

Firefox schützt standardmässig stärker vor Werbe-Trackern

Der Firefox-Browser nutzt ab sofort eine erweiterte Datenschutzfunktion zum automatischen Blockieren von Third-Party-Cookies. Die sogenannte Enhanced Tracking Protection wird standardmässig für alle neuen Nutzer ausgerollt.
(Quelle: shutterstock.com/PixieMe)
Bereits im vergangenen Jahr hatte Mozilla seine Nutzerschaft über die Datenschutzpläne für den Firefox-Browser informiert. Jetzt haben die Entwickler die "Enhanced Tracking Protection" für sämtliche neuen Nutzer des Browsers standardmässig scharf gestellt. Die Funktion blockiert Third-Party-Cookies, die massgeblich beim User Tracking im Internet zum Einsatz kommen.
Welche Tracker auf diese Weise blockiert werden, bestimmt Mozilla anhand einer Liste, die kontinuierlich gepflegt werden soll. Damit geht der Firefox-Anbieter nicht ganz so weit wie Apple, wo beim Webbrowser Safari praktisch alle Tracker von Drittanbietern zunächst einmal grundsätzlich blockiert werden.
Die Datenschutzfunktion lässt sich in den Einstellungen des Browsers aktivieren.
Quelle: Screensshot
Konkret baut das Feature auf die Blocking-Listen des langjährigen Mozilla-Partners Disconnect auf. Aktuell werden mit der erweiterten Datenschutzfunktion Drittanbieter-Cookies von über 1.000 bekannten Firmen abgewehrt.
Alle Neuinstallationen von Firefox werden mit aktivierter Enhanced Tracking Protection ausgeliefert. Bestehende Nutzer sollen die Funktion in den kommenden Monaten ebenfalls standardmässig erhalten. Allerdings lässt sich das Feature in den Einstellungen unter "Datenschutz & Sicherheit" auch manuell aktivieren. Hierzu muss unter dem Menüpunkt "Seitenelemente blockieren" die Option "Benutzerdefiniert" gewählt werden. Dort kann anschliessend die Checkbox bei Cookies markiert werden, wobei eine Eingrenzung auf "Nutzer verfolgende Elemente von Drittanbietern" für ein möglichst kompromissloses Surfen im Netz sorgen sollte.
Alternativ lassen sich auch gleich sämtliche Third-Party-Cookies blockieren. Im selben Untermenü befinden sich übrigens auch die Einstellungen, um den neuen Schutz vor Fingerprinting und Kryptomining im Browser zu aktivieren - diese Funktionen wurden mit Firefox 67 eingeführt.

Weitere Datenschutzlösungen

Neben der Enhanced Tracking Protection hat Mozilla auch an weiteren Datenschutzlösungen gearbeitet. So unterdrückt etwa die aktuelle Browser-Erweiterung Facebook Container das User Tracking auf Webseiten, die fest implementierte Facebook-Inhalte aufweisen. Darunter fallen etwa Teilen- und Like-Buttons. Das Blockieren des jeweiligen Elements wird über einen violetten Marker visualisiert.
Ebenfalls neu aufgestellt beziehungsweise überarbeitet wurde der Passwortmanager Lockbox, der nun den Namen Firefox Lockwise trägt und auch als Erweiterung für den Open-Source-Browser zu haben ist. Das Add-on verspricht eine einfachere Verwaltung von Zugangsdaten am Desktop.
Der Firefox-Browser hatte in den vergangenen Jahren Boden an die Konkurrenz-Software Chrome von Google verloren. Chrome ist der weltweit meistgenutzte Browser, auch dank der vielen Smartphones mit dem Google-System Android. Zuletzt ersetzte sogar Microsoft bei seinem Browser Edge die technische Basis aus eigener Entwicklung durch Chromium, die Open-Source-Variante von Chrome. Mozilla und Apple entwickeln ihre Browser weiterhin selbst.



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