Nach Fusion 17.11.2020, 06:52 Uhr

André Krause wird CEO von Sunrise-UPC

Der jetzige Sunrise-Chef André Krause wird CEO der fusionierten Sunrise-UPC. Der derzeitige UPC-Boss Baptiest Coopmans kehrt zum Mutterkonzern Liberty Global zurück.
André Krause wird CEO der gemergten Sunrise-UPC
(Quelle: Sunrise)
Sunrise-Chef André Krause wird CEO der fusionierten Sunrise-UPC. Nach dem Abschluss der Übernahme von Sunrise hat UPC-Besitzerin Liberty Global den Deutschen an die Spitze des neuen Schwergewichts im Schweizer Telekommarkt berufen. 
Damit kehrt UPC-Chef Baptiest Coopmans nach 10 Monaten an der Spitze der Schweizer Kabelnetzbetreiberin zum Mutterkonzern Liberty Global zurück, wo er eine führende operative Rolle übernimmt, wie das amerikanisch-britische Unternehmen am Montag in einem Communiqué bekannt gab.
Krause sei eine hervorragende Führungskraft mit einem nachgewiesenen Erfolgsausweis in Bezug auf Wachstum, Innovation und Wertschöpfung bei Sunrise, erklärte Liberty-Chef Mike Fries im Communiqué. Er sei einzigartig qualifiziert, die Integration von UPC und Sunrise zu leiten und die Wachstumspläne umzusetzen. Die Ernennung von Krause hatte sich abgezeichnet, nachdem Coopmans vor einer Woche in den Verwaltungsrat von Sunrise gewählt worden war. 

Ex-UPC-Chefin kehrt zurück 

Die frühere UPC-Chefin Severina Pascu kehr in die Schweiz zurück und wird Vize-CEO von Sunrise-UPC
Quelle: UPC
Zudem kehrt die Vorgängerin von Coopmans an der UPC-Spitze, Severina Pascu, in die Schweiz zurück. Sie werde Vize-CEO und operative Chefin der gemeinsamen Sunrise-UPC, schrieb Liberty Global weiter. Pascu war bisher Vize-Chefin und Finanzchefin von Virgin Media in Grossbritannien. Sie hatte von September 2018 bis Januar 2020 UPC geführt. 
Fries erklärte, er sei begeistert, dass Pascu in die Schweiz zurückkomme. Sie sei eine operative Führungskraft von Weltklasse mit grosser Erfahrung im Schweizer Markt. Pascu und Krause seien ein «Dreamteam». 
In den nächsten Wochen und Monaten werde man nun die weitere Führungsmannschaft bestimmen und die Struktur der gemeinsamen Organisation definieren, sagte Krause im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Danach werde entschieden, wer welchen Job bekomme. «Einen Stellenabbau kann man erst machen, wenn man die Prozesse definiert hat. Auf Führungsebene wird das schneller passieren, auf Mitarbeiterebene später.» 
Das neue Unternehmen werde Sunrise-UPC heissen. Mit welchen Marken man am Markt auftrete, werde man sich noch überlegen. «Es wird vermutlich nicht nur eine Marke sein», sagte Krause. 
Bis zum Abschluss der Integration anfangs nächsten Jahres würden allerdings Sunrise und UPC unabhängig voneinander geschäften, erklärte Liberty Global. Damit zieht der Konzern seine Pläne so durch, wie er sie früher bereits angekündigt hatte. 

Potenterer Konkurrent für Swisscom 

Sunrise und UPC wollen gemeinsam zu einem potenteren Herausforderer für den Platzhirsch Swisscom werden. Zusammen werden sie einen Umsatz von 3,1 Milliarden Franken erreichen und 2,1 Millionen Mobilfunkabo-Kunden haben. Mit 1,2 Millionen Breitbandkunden und 1,3 Millionen TV-Abonnenten erreichen sie in jedem Bereich einen Marktanteil von rund 30 Prozent. 
Ein Ziel der Fusion ist es auch, die jeweiligen Schwachstellen zu beseitigen. So erhält Sunrise ein eigenes Festnetz, während UPC nun ein Handynetz bekommt. 

Übernahme abgeschlossen 

Liberty Global hatte am vergangenen Mittwoch die Übernahme von Sunrise mit dem Erwerb von über 98 Prozent der Sunrise-Aktien abgeschlossen. Der Kabelnetzgigant hatte im August das milliardenschwere Kaufangebot für Sunrise vorgelegt. Dabei erhalten die Sunrise-Aktionäre 5 Milliarden Franken in bar. Damit wird der zweitgrösste Telekomkonzern der Schweiz inklusive Schulden mit 6,8 Milliarden Franken bewertet.
Nun wird das Verfahren zur Zwangsabfindung der restlichen Minderheitsaktionäre (im Fachjargon «Squeeze-out») eingeleitet, deren Aktien für kraftlos erklärt werden sollen. Nach Abschluss dieses Verfahrens sollen die Sunrise-Aktien von der Schweizer Börse SIX dekotiert werden.



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