Mobile Sicherheit 07.04.2015, 11:03 Uhr

5 Security Gadgets für unterwegs

Wer viel unterwegs ist, setzt seine Daten besonderen Risiken aus. Das muss nicht sein. Mit folgenden Gadgets und Hilfsmitteln hält man sich sowohl perfide Hacker als auch neugierige Gelegenheitsspione vom Hals.
(Quelle: Archiv CW)
Die Daten des mobilen Menschen sind ständig bedroht, sei es von Hackern, die es auf die Kreditkartennummer abgesehen haben, von Wirtschaftsspionen, welche sensitive Firmen-Daten absaugen wollen, oder von sonstigen «Gwundernasen», die sich etwas zu sehr dafür interessieren, was auf dem eigenen Display gerade so angezeigt wird. Mit folgenden Helferlein können Anwender einerseits ihre Privatsphäre, andererseits persönliche und geschäftliche Daten vor dem Zugriff Fremder schützen. Einige der vorgestellten Gadgets sind recht handfest und nicht sonderlich «Hightech» oder gar teuer.

1. Schutz vor neugierigen Blicken

Beginnen wir doch mit den einfacheren Massnahmen: Was nützt die härteste Verschlüsselungstechnik und das genialste Biometrie-System, wenn einem dann der Nachbar in Zug und Flugzeug auf den Bildschirm schaut und Dinge zu Gesicht bekommt, die ihn nichts angehen, seien sie nun privater oder geschäftlicher Natur. Ein bewährtes Mittel gegen diese Art von Low-tech-Schnüffler sind spezielle Schutzfolien wie die «Privacy Screen Protectors» von 3M. Diese Filter gibt es für Desktops, Laptops, Tablets und Smartphones in beliebiegen Grössen und haben einen recht simplen effekt. Nur wer direkt vor dem Gerät sitzt und in mehr oder weniger einem 90-Grad-Winkel auf den Bildschirm schaut, kann auf diesem etwas erkennen. Für alle anderen, die von der Seite einen Blick auf das Display werfen wollen, bleibt der Screen schwarz.
Quelle: Archiv CW
Mittlerweile gibt?s die 3M-Folien nicht nur in verschiedenen Grössen sondern auch in interessanten Varianten. So soll sich der «3M Easy-On Privacy Filter» ohne allzu grosse Mühe vom Bildschirm lösen und später wieder anbringen lassen. Dies ist empfehlenswert für Laptop- und Tablet-Besitzer, die anderen etwa während einer Präsentation den Blick auf ihren Bildschirm gewähren wollen, ohne dass diese sich in allzu intimer Nähe vor dem Display scharen müssen. Schliesslich hat 3M auch eine Folie im Angebot, die neugierige Blicke aus vier Richtungen abblockt und somit auch dann für Privatsphäre sorgt, wenn das Smartphone quer gehalten wird. Die Schutzfolien sind nicht gerade spottbillig, aber auch nicht allzu teuer. Ab gut 20 Franken ist man dabei, um ein Smartphone zu schützen. Für Laptops muss man schon mit mindestens 50 Franken rechnen. Hier knnen die Folien bestellt werden. 

2. Schutz vorm Lauschangriff

Smartphones und mittlerweile auch Kreditkarten mit RFID-Chips lassen sich abhören. So könnten Hacker das Mikrofon und die Kamera des Mobiltelefons auf dem Konferenztisch in eine audio-visuelle Wanze verwandeln. Kommt ein Dieb nahe genug an die RFID-funkende Karte lassen sich auch hier Daten auslesen. Leider bieten etwa Hosen- oder Aktentaschen keinen Schutz vor derartigen Lauschangriffen. Hier sollen die Silent-Pocket-Produkte des gleichnahmigen Herstellers helfen. Diese sehen aus wie Smartphone- oder Tablet-Schutzhüllen, funktionieren aber wie ein faradayscher Käfig und lassen keine Funkwellen mehr durch, also weder Bluetooth, Wifi, GPS, NFC noch GSM.
Quelle: Archiv CW
Am Konferenztisch haben somit nicht nur Hacker einen schweren Stand. Auch sonstige Störenfriede können die Meeting-Teilnehmer weder anrufen noch anchatten und anmailen ? ein effizienzsteigernder Nebeneffekt für künftige Sitzungen.

Die «ruhigen Taschen» sind ab 30 Dollar erhältlich. RFID-sichere Portemonnaies gehen ab 20 Dollar über den Online-Ladentisch

3. Physischer und persönlicher Schutz

Die meisten Smartphone verwenden Schutzhüllen, um die doch recht teuren Geräte vor Schäden aller Art zu schützen. Die Firma Vysk hat das Konzept des physischen Schutzes um jenen für die Privatsphäre erweitert. Die EP1 Privacy Charging Case und die QS1 Quantum Security Case sind Hüllen für iPhones, die das Gerät nicht nur vor Schlägen und Kratzern bewaren, sondern auch mit Hilfe einer kleinen Schiebetür die Kamera abdecken. Damit sollen Hacker davon abgehalten werden, die Linsen in Überwachungkameras zu verwandeln. Das E1 dient darüber hinaus als Zusatzakku, das Q1 verschlüsselt alle Sprachkommunikation separat, schaltet das iPhone-Mikrophon aus und leitet die Anrufe auf die Vysk-App um.
Quelle: Archiv CW
So viel Schutz und Zusatzsaft hat seinen Preis: Das EP1 gibts fr iPhones ab Version 5 und kostet 120 Dollar. Das QS1 ist erst ab Juni 2015 erhltlich und kann derzeit fürs iPhone 5 und 5s vorbestellt werden. Kostenpunkt: 230 Dollar.

4. USB-Tresor

Was passiert mit heiklen Daten auf dem Smartphone, Tablet oder Notebook, wenn dieses gestohlen wird. Klar es gibt die berühmte Wipe-Möglichkeit, bei der die Daten auf dem mobilen Gerät bei Verlust gelöscht werden können. Trotzdem könnten in der Zwischenzeit die Infos ausgelesen werden. Eine Option wäre es, Sensitives auf einem USB-Stick abzulegen. Doch auch dieser kann geklaut werden oder verloren gehen.
Quelle: Archiv CW
Hier kann der Aegis Secure Key 3.0 von Apicorn weiterhelfen. Der USB-Stick ist nach militärischen Standards abgesichert und verfügt über eine Zehner-Tastatur zur Passworteingabe eines 7 bis 16 Zeichen starken Codes. Der Inhalt wird verschlüsselt, und zwar nach FIPS 140-2 Level 3 (Federal Information Processing Standard).

Des weiteren kann das Passwort des Sticks eingegeben werden, bevor dieser eingesteckt wird, was Keylogger-Aktionen unterbinden soll. Schlisslich kann die Verschlüsselung bereits aktiviert werden, wenn der Stick entfernt wird oder nach einer gewissen Zeit der Inaktivität. Der Aegis Secure Key 3.0 von Apicorn kann hierzulande bei Expansys bestellt werden. Ein Stick mit 120 Gigabyte Fassungsvermögen kostet knapp 240 Franken.

Vom gleichen Hersteller gibt übrigens auch externe Festplatten, die sich nach gleichem Muster absichern lassen.

5. Passwort-Manager mit biometrischer Absicherung

Online-Passwort-Manager sind eine gute Sache, und es gibt sogar Schweizer Alternativen. Doch wie wär's, wenn die Losungssammlung biometrisch abgesichert werden könnte? Hier kann IDKey von Sonavation weiterhelfen. Dabei handelt es sich um ein kleines Gerät, das über einen Fingerabdruckscanner verfügt. Hat man sich gegenüber dem IDKey identifiziert, lassen sich die Passwörter zu Webseiten, Online-Diensten und Firmen-internen Services auslesen.
Quelle: Archiv CW
Über den USB-Anschluss lässt sich das Gadget auch an den Laptop oder das Tablet anschliessen, via Bluetooth und WiFi erfolgt die Koppelung mit Android- und iOS-Geräten. Will man beispielsweise sein Gmail-Account konsultieren, steuert man die entsprechende Seite ein und fährt mit dem Finger über den Leser. Dieser basiert auf Ultraschall und merkt sich nicht nur die Fingerabdruckstrukturen, sonder lokalisiert sogar einzelne Poren. IDKey wird es in zwei Varianten geben, die X-Serie ab 249 Dollar, sowie die M-Serie ab 279 Dollar. Letztere bietet ein eigenes Display sowie 16 Gigabyte Speicher. Vorbestellungen werden auf folgender Seite entgegen genommen.

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