Neue Business-Chancen durch 5G

Initialzündung fürs IoT

Einsame Spitze: 5G übertrifft in Sachen Datenrate alle vorangegangenen Mobilfunkstandards bei Weitem.
Quelle: com! professional
Voraussetzung für den Einsatz von IoT ist, dass Daten digital vorliegen, die Endgeräte mit der entsprechenden Hard- und Software ausgestattet sind und grosse Datenmengen übertragen werden können. 5G hat zwar keine Auswirkungen auf die ersten beiden Kriterien, ist jedoch entscheidend für den dritten Aspekt. 5G kann das IoT also nicht im Alleingang beflügeln, erschliesst aber viele neue Möglichkeiten.
Jens Kühner ist davon überzeugt, dass IoT-Anwendungen auf jeden Fall von 5G profitieren. «Neue Basistechnologien wie 5G forcieren die IoT-Verbreitung, zumal 5G zum Teil im Hinblick auf IoT entwickelt wurde und innovative Anwendungsfelder eröffnet. Es werden aber nicht alle 5G-Vorteile überall zur Verfügung stehen, also muss man den Anwendungsfall, die Anforderungen und die angebotenen Leistungen im 5G-Netz beachten und dann eine funktionierende Lösung erarbeiten.»
Darüber hinaus müsse berücksichtigt werden, dass die 5G-Einführung allein nicht zwangsläufig zu einer höheren Effizienz von IoT-Services beiträgt. Gerade die Kombination von 5G- und Edge-Implementierungen, die cloudnative Technologien und softwaredefinierte Infrastrukturen nutzen, sei von entscheidender Bedeutung.

Konkurrenz durch Wi-Fi 6

Parallel zu 5G steht Wi-Fi 6 in den Startlöchern. Entsteht hier eine Konkurrenz? Sebastian Solbach verneint dies. «Im Gegenteil, die beiden Systeme können sich sogar gegenseitig ent-lasten. 5G und Wi-Fi 6 nutzen Autorisierungsverfahren, die miteinander kooperieren. Der Wechsel von Mobilfunk zu WLAN orientiert sich an der tatsächlichen Auslastung. Statt Konkurrenz wird es also eher zu einer Koexistenz kommen. Anwendungen, für die eine niedrige Latenz oder höchste Verfügbarkeit essenziell sind, werden über 5G verarbeitet, während Wi-Fi 6 dazu beitragen kann, das Netz zu entlasten.»
«5G und Wi-Fi 6 sind komplementär», meint auch Dirk Wettig. «Beide Technologien basieren auf vergleichbaren Grundlagen. So bringt Wi-Fi 6 ähnlich wie 5G höhere Datenraten, niedrigere Latenzzeiten und höhere Kapazitäten für den Anwender als die jeweiligen Vorgängerversionen. Private 5G-Netze, die auf lizenzierte und damit reservierte Frequenzspektren aufsetzen, sind hier ebenfalls eine Alternative. Je nach Anwendung und Anwendungsbereich lässt sich die optimale Zugangstechnologie nutzen. Wi-Fi 6 eignet sich eher für geschlossene Räume und zur Abdeckung kleiner geografischer Bereiche, etwa Ställen und Höfen.» Allerdings sei Wi-Fi 6 technisch etwas eingeschränkt durch die Frequenzbänder, in denen es arbeitet.

Andreas Dumont
Autor(in) Andreas Dumont



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