Kalenderwoche 33 15.08.2022, 07:10 Uhr

Computerworld-Newsticker KW 33/2022

Aktuelle Nachrichten aus der ICT-Welt, ultrakompakt zusammengestellt.
(Quelle: Megan Rexazin/Pixabay)
Virtuelles Elektrizitätswerk von Tesla zum ersten Mal im Einsatz
Gestern hatte das virtuelle Elektrizitätswerk des Autobauers Tesla in Kalifornien seinen ersten Einsatz. 2342 Powerwall-Besitzer und 268 Häuser beteiligten sich und lieferten zu Spitzenzeiten gemeinsam bis zu 16 Megawatt. Sie halfen dadurch den kalifornischen Stromnetzbetreibern aus, die wegen der grossen Hitze stark unter Druck standen. Das virtuelle Elektrizitätswerk erlaubt es den Stromnetzbetreibern, in Extremsituationen Energie von den teilnehmenden Personen und Haushalten abzuziehen, zum Beispiel aus ihrer Powerwall. Dafür werden die Powerwall-Besitzer mit zwei Dollar pro abgesogene Kilowattstunde entlöhnt. Die Teilnahme an der Stromspende ist freiwillig und erfolgt über eine App. Pacific Gas and Electric, der Stromnetzbetreiber von Nordkalifornien, erhielt durch das virtuelle Kraftwerk zu Spitzenzeit gleich viel Energie, wie es ein kleines Elektrizitätskraftwerk erzeugen würde.
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Typewise wird vom Gründerzentrum Y Combinator mit einer halben Million Dollar unterstützt
Das Schweizer Deep-Tech-Unternehmen Typewise erhält für seine Textvorhersage-KI Unterstützung vom US-amerikanischen Gründerzentrum Y Combinator im Umfang von 500'000 Dollar. Die US-Amerikaner wollen bei Typewise einsteigen, weil das Unternehmen seinen Fokus vom B2C auf den B2B-Markt umgeschwenkt hat. Hier will Typewise seine Textvorhersage-Ki vor allem in den Bereichen Kundendienst und Verkauf einsetzten. Laut Typewise melden frühe Nutzer des Tools einen Effizienzgewinn zwischen 10 und 20 Prozent. Einer der ältesten Kunden von Typewise, ein Logistikunternehmen, habe diesen Wert wenige Wochen nach dem Einsatz der Technologie sogar auf 35 Prozent gesteigert.
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Apple schliesst Sicherheitslücken, die möglicherweise bereits ausgenutzt wurden
Apple hat mit einer Serie von Software-Updates für seine Geräte zwei Sicherheitslücken geschlossen, die möglicherweise bereits ausgenutzt wurden. Eine der Schwachstellen steckte in Apples WebKit-Software, mit der Inhalte im Browser dargestellt werden. Sie erlaubte Kriminellen über präparierte Websites einen beliebigen Software-Code ausführen zu lassen. Diese Schwachstelle war besonders für die Smartphones und Tablets gefährlich, da dort sämtliche Browser mit WebKit laufen. Die zweite geschlossene Sicherheitslücke befand sich im Kernel, dem zentralen Teil des Betriebssystems. Sie ermöglichte einem Angreifer, der bereits Zugriff auf das Gerät hatte, alle möglichen Daten abzusaugen. Laut Apple wurde das Unternehmen durch einen anonymen Forscher auf die Sicherheitslücken aufmerksam gemacht.
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Google will mit einem Update die Qualität der Suchresultate verbessern
Google hat angekündigt während der nächsten Wochen Updates für seine Suchmaschine einzuführen, die es Nutzern einfacher machen Suchergebnisse von hoher Qualität zu finden. Damit will das Unternehmen gegen sogenannte «SEO-first» Inhalte vorgehen. Diese werden gezielt so gestaltet, dass sie bei der Suchmaschine ein hohes Ranking erhalten. Der effektive Mehrwert für die suchende Person bleibt dabei eine Nebensache. Laut Google haben interne Tests gezeigt, dass die neuen Updates die Suchmaschinenresultate verbessern, wenn sich ein Nutzer nach Informationen aus den Feldern Online-Bildung, Kunst, Unterhaltung, Shopping und Technologie umschaut.
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Mobilezone mit Wachstum und mehr Gewinn im ersten Halbjahr
Der Handyanbieter konnte im ersten Halbjahr sowohl den Umsatz als auch den Gewinn steigern und mehr neue Verträge abschliessen. Der Umsatz von Mobilezone stieg um 3,1 Prozent auf 499,6 Millionen Franken. Der Reingewinn stieg im ersten Semester um knapp 9 Prozent und beläuft sich auf 26 Millionen Franken. Mobilezone konnte vor allem im deutschen Markt deutlich zulegen. In der Schweiz stieg zwar die Anzahl neu abgeschlossener Verträge, der Umsatz ging jedoch um 10 Prozent zurück.
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Bildergalerie
Die wichtigsten Auf- und Umsteiger des Monats

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Donnerstag, 18. August 2022

Falsche E-Mails vom Bund in Umlauf
Seit einigen Tagen belästigen falsche E-Mails mit einem Briefkopf der Eidgenossenschaft Internet-Nutzerinnen und -Nutzer in der Schweiz. Die Polizei rät, die Mails zu ignorieren, als Spam zu markieren, zu löschen und keinesfalls auf sie zu antworten. In den E-Mails mit angehängtem PDF-Brief behaupten die Betrüger, die Angeschriebenen hätten sich der Verbreitung von pädophilen Inhalten schuldig gemacht. Wie die Kantonspolizei Wallis am Donnerstag mitteilte, erfolgen die Benachrichtigungen angeblich im Auftrag und mit dem Briefkopf der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Sie sind mit den Bezeichnungen "Police.ch", "Cybercrimepolice.ch" und "Europol" versehen.
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Google stellt seinen «IoT Core Service» ein
Google kündigt an, seinen «Internet of things (IoT) Core service» im Verlauf des Jahres 2023 einzustellen. Das Unternehmen gibt seinen Kunden ein Jahr Zeit, um zu einem Partner zu wechseln, der sich um die IoT-Services kümmert. Gemäss einem Sprecher ist es seit dem Launch von IoT Core klar geworden, dass die Bedürfnisse der Kunden durch einen der verschiedenen Partner des Unternehmens, der sich auf IoT-Anwendungen spezialisiert, besser bedient werden können. Laut Analysten könnte der Entscheid mit den steigenden Verlusten in der Cloud-Abteilung zu tun haben. Hier investiert Google viel Geld, um den Vorsprung seiner grossen Rivalen Amazon und Microsoft aufzuholen.
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Konsularische Dienste müssen digitaler werden
Die konsularischen Dienste der Schweizer Vertretungen im Ausland funktionieren gut. Einzig bei der Digitalisierung ortet die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) Handlungsbedarf. Wichtig sei dabei der Einbezug des verunsicherten Personals vor Ort. Die Nutzung digitaler konsularischer Dienste müsse stärker werden, verlangt die EFK in ihrem neuesten Bericht. In den Botschaften und Generalkonsulaten würden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Digitalisierung aber eine Gefährdung ihrer Arbeitsplätze sehen. Die Vertretungen bewahren die Unterlagen der Auslandschweizerinnen und -schweizer immer noch in Papierformat auf, wie die EFK feststellte. Ohne elektronische Archivierung und digitalisierte Dossierführung sei es aber schwierig, das Personal zum papierlosen Arbeiten zu bewegen. Neben der Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes bei steigender Digitalisierung verunsicherten Konsulatsschliessungen und die Zusammenfassung der Angebote in mittlerweile 16 regionalen Konsularzentren das Personal vor Ort. Die von der Zentrale in Bern vorgegebene Richtung werde als realitätsfremd angesehen. Deshalb müssten die Angestellten vor Ort stärker in den digitalen Wandel eingebunden werden. Und auch die Nutzer müssten die konsularischen Dienste von Anfang an in die Entwicklung eines Online-Service einbeziehen, denn die aktuellen Angebote würden zu wenig genutzt.  Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ist gemäss der EFK bei IT-Projekten von anderen Ämtern abhängig, etwa bei Zivilstands- und Umzugsmeldungen, Identitätsausweisen oder Renten. Die Schnittstellen seien indessen nicht automatisiert, so dass diese Dokumente per Post oder E-Mail versandt werden.
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Selfies am Kilimandscharo
Wer den Kilimandscharo besteigt und ein Smartphone dabei hat, kann seine Abenteuer auf dem höchsten Berg Afrikas fortan auf Instagram, WhatsApp und in anderen Internet-Diensten teilen: Tansania hat an den Hängen des Kilimandscharo ein Breitbandnetz eingerichtet. Informationsminister Nape Nnauye bezeichnete die Entwicklung als historisch. Ohne Internet sei es für Besucher bisher «etwas gefährlich» gewesen, sagte Nnauye bei der Einweihung des neuen Diensts, bei der Regierungsbeamte und Touristen anwesend waren. Doch nun würden «alle Besucher (...) bis zu diesem Punkt des Berges mit dem Internet verbunden sein», erklärte er bei den Horombo Hütten, einem der Lager auf dem Weg zum Gipfel. Bis Ende des Jahres werde auch der Gipfel des 5895 Meter hohen Bergs mit einer Internetverbindung ausgestattet sein, fügte er hinzu.
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Mittwoch, 17. August 2022

Antennen-Streit: Hünenberg zieht vor Verwaltungsgericht
Der Gemeinderat von Hünenberg will sein durch eine Planungszone geschaffenes temporäres Verbot für neue Mobilfunkantennen verteidigen. Deshalb zieht er einen Entscheid des Zuger Regierungsrats, der eine Beschwerde der Mobilfunkanbieter gutgeheissen hat, an das Verwaltungsgericht weiter. Innerhalb von Planungszonen gilt ein grundsätzliches Bauverbot für neue Mobilfunkanlagen. Laut einem Entscheid des Regierungsrats ist die Planungszone des Hünenberger Gemeinderats jedoch unverhältnismässig. Jetzt liegt es am Verwaltungsgericht, die Lage zu beurteilen.
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Ständeratskommission für Netzsperre für fehlbare Pornoseiten
Künftig sollen Pornoseiten im Internet gesperrt werden können, wenn die Betreiber der Pflicht zum Kinder- und Jugendschutz nicht ausreichend nachkommen. Dieser Meinung ist nach dem Nationalrat auch die zuständige Kommission der kleinen Kammer. Die Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerats (KVF-S) beantragt mit 9 zu 0 Stimmen bei 2 Enthaltungen, eine entsprechende Motion von Nationalrat Niklaus-Samuel Gugger (EVP/ZH) anzunehmen, wie die Parlamentsdienste mitteilten. Damit dürfte es nur noch Formsache sein, dass der Vorstoss an den Bundesrat überwiesen wird. Der Nationalrat hatte bereits deutlich Ja gesagt dazu.  Motionär Gugger will unter 16-Jährige besser vor pornografischen Inhalten im Internet schützen. Konkret soll der Bundesrat Zugangssperren über Anbieter verfügen können, die pornografische Inhalte verbreiten, ohne genügende technische Vorkehrungen zum Schutz von Personen unter 16 Jahren zu treffen. Die derzeit üblichen Warnmeldungen der Anbieterinnen und Anbieter der entsprechenden Internetplattformen schützten die Jugendlichen nicht genügend, lautet der Tenor in der KVF-S. Das vorgeschlagene Instrument einer Netzsperre sei prüfenswert. Jedoch sollten auch technische Alternativen in Betracht gezogen werden. Bundesrätin Simonetta Sommaruga hatte im Nationalrat gesagt, dass Guggers Forderung nach Netzsperren nicht umsetzbar sei. Es sei besser, die Medienkompetenz der Jugendlichen zu stärken.
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Dienstag, 16. August 2022

Der Bundesrat ist bald auf Instagram
Der Bundesrat verfügt demnächst über ein Konto im Social-Media-Netzwerk Instagram. Der Start des entsprechenden Pilotprojekts ist für Oktober geplant. Das bundesrätliche Instagram-Konto wird das Konto der Landesregierung sein, das über deren Entscheidungen, gemeinsame Aktivitäten und Dossiers informiert, die für das Kollegium als Ganzes von Bedeutung sind, wie die Sprecherin der Bundeskanzlei, Ursula Eggenberger, sagte. Der Bundesrat sehe in diesem Angebot eine Möglichkeit, Menschen zu erreichen, die sich über "soziale Netzwerke" informieren, die in der Schweizer Medienlandschaft einen wichtigen Platz einnehmen und die Meinungsbildung zunehmend beeinflussen. Das Angebot ziele insbesondere auf die Gruppe der 16- bis 35-Jährigen. Das Instagram-Pilotprojekt ist Teil der vor einem Jahr beschlossenen Social-Media-Strategie des Bundesrates. In den Departementen und in der Bundeskanzlei wurden zehn Stellen geschaffen, um die Sichtbarkeit der Dossiers der Landesregierung in den sozialen Netzwerken zu erhöhen.
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Montag, 15. August 2022

Bundeskanzlei veröffentlicht Bundesrecht neu auch als maschinenlesbare Daten
Mit Inkrafttreten der geänderten Publikationsverordnung publiziert die Bundeskanzlei neue Veröffentlichungen der Amtlichen Sammlung, des Bundesblattes sowie der Systematischen Rechtssammlung neu auch im maschinenlesbaren XML-Format. Mit diesem Angebot geht die Bundeskanzlei eigenen Angaben zufolge einen weiteren Schritt, damit die Bundesverwaltung Daten maschinenlesbar anbieten kann. Das Angebot soll schrittweise erweitert werden. So sollen beispielsweise die Werkzeuge für Entwicklerinnen und Entwickler ausgebaut werden, um Daten individuell und automatisiert abzufragen. Die Publikationsplattform des Bundesrechts (Fedlex) dient als zentrale Drehscheibe für das Bundesrecht. Sie ging im Januar 2021 mit einer neuen Software online. Auf der Plattform befindet sich das aktuell gültige Bundesrecht (u.a. Gesetze und Verordnungen). Sie verzeichnet pro Monat durchschnittlich rund 1,4 Millionen Besuche.
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Deutsche Behörde warnt vor Einsatz unsicherer Funk-Türschlösser
Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat vor dem Einsatz des digitalen Türschlosses HomeTec Pro CFA3000 des Herstellers Abus gewarnt. Die Behörde empfahl, das Produkt zu ersetzen. Eine Schwachstelle im Funk-Türschlossantrieb erlaube es Angreifern, das Funkschloss zu entriegeln und sich damit unbefugt Zugang zu Gebäuden, Büroräumen oder Wohnungen zu verschaffen. Das BSI betonte, Abus habe die Schwachstelle gegenüber dem BSI bestätigt und mitgeteilt, dass es sich bei dem untersuchten Produkt um ein Auslaufmodell handele, welches seit März 2021 durch ein Nachfolgemodell ersetzt werde.
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